Handwerk begrüßt „Karlsruher Entwurf zur Reform des Einkommensteuergesetzes“

(Berlin) – Hanns-Eberhard Schleyer, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) hat sich zu dem gestern von Prof. Paul Kirchhof und anderen Wissenschaftlern vorgelegten Entwurf für eine radikale Vereinfachung des Einkommensteuergesetzes geäußert:

"Das Konzept ist ein wertvoller Wegweiser für die Politik. Die schleichende Verkomplizierung des deutschen Steuerrechts wurde auch mit der zum 1.1.2001 in Kraft getretenen Unternehmenssteuerreform nicht gestoppt. Sie geht zuallererst zu Lasten des Mittelstands. In dem Bestreben, jedem Einzelfall gerecht zu werden, hat der Gesetzgeber de facto das genaue Gegenteil erreicht: Zahlreiche Steuerpflichtige und vor allem kleine und mittlere Unternehmen nehmen aus Unkenntnis oder angesichts des bürokratischen Aufwands ihre steuerlichen Ermäßigungsmöglichkeiten nicht in Anspruch. Dies betrifft nicht nur "administrative Monster" wie die Ökosteuer, sondern zunehmend auch das "Herz des Steuerrechts", die Einkommensteuer.

Die Vorschläge der Wissenschaftler, die bisherigen sieben Einkunftsarten zu einer Einkunftsart aus "erwerbswirtschaftlichem Handeln" zusammenzufassen und die Grundfreibeträge nicht nur anzuheben, sondern sie auch für Kinder in gleicher Höhe vorzusehen, stoßen im Handwerk auf grundsätzliche Sympathie. Auch der empfohlene dreistufige Steuertarif mit einer maximalen Belastung in der Spitze von 35% sowie die nachgelagerte Besteuerung von Leistungen zur Zukunftssicherung decken sich in weiten Teilen mit dem kürzlich vom ZDH verabschiedeten Memorandum einer "Steuerpolitik für das Handwerk."

Die Politik sollte die Botschaft der Wissenschaftler ernst nehmen: Wir brauchen nicht nur niedrigere, sondern auch einfachere Steuern! Dann ist auch gewährleistet, dass die Strukturreform des Steuerrechts die breite Masse erreicht. Ziel muss es sein, die Kaufkraft zu steigern und die Binnenkonjunktur anzuregen."

Quelle und Kontaktadresse:
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