Pressemitteilung | Handelsverband Deutschland e.V. - Der Einzelhandel (HDE)

HDE-Prognose: Einzelhandel 2002 mit schwachem Wachstum

(Berlin) - Das Weihnachtsgeschäft 2001 ist für den Einzelhandel gut verlaufen. Die Branche geht davon aus, dass die Umsätze auch zwischen den Jahren und in den ersten Januartagen hoch sein werden. Danach wird es aber schwieriger werden. Zur Situation des Einzelhandels im Jahr 2002 erklärte daher in Berlin der Chefvolkswirt des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE), Dr. Robert Weitz:

Für das Jahr 2002 rechnet der HDE damit, dass sich der Einzelhandelsumsatz nominal um 0,5 Prozent erhöhen wird. Real wird er um 0,25 Prozent hinter dem Umsatz des Jahres 2001 zurückbleiben. Die Zahl der Einzelhandelsbetriebe wird per Saldo um 4.000 bis 5.000 zurückgehen. Das Arbeitsvolumen wird um etwa 1,5 Prozent abnehmen. Weil die Unternehmen zunehmend Teilzeitkräfte einsetzen, wird die Zahl der Beschäftigten im Einzelhandel aber nur um knapp 11.000 zurückgehen. Insgesamt sind rund 2,8 Millionen Arbeitnehmer im Einzelhandel beschäftigt. Die Preissteigerungsrate für Einzelhandelsgüter wird sich im Jahresdurchschnitt auf 0,75 Prozent verringern.

Die Arbeitslosigkeit wird weit bis ins Jahr hinein zunehmen. Viele Verbraucher machen sich Sorgen um ihren Arbeitsplatz. Das lähmt die Kaufbereitschaft. Zudem werden sich die Einkommen weniger günstig als im Jahr 2001 entwickeln. Die Unternehmer- und Vermögenseinkommen nehmen nur noch gering zu, die Nettolöhne der Arbeitnehmer steigen kaum mehr als um die Preissteigerungsrate. Lediglich die Transfereinkommen expandieren etwas kräftiger. Insgesamt gesehen dürfte das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte um nominal annähernd 2,5 Prozent steigen. Es besteht folglich durchaus ein kleiner Spielraum für eine Ausdehnung des privaten Konsums.

Der Preisauftrieb lässt weiter nach. Rückläufige Benzin-, Energie- und Lebensmittelpreise stärken die Haushaltsbudgets real. Nach allen vorliegenden Konjunkturprognosen werden die privaten Konsumausgaben real um ein bis 1,5 Prozent zunehmen. Dem Einzelhandel wird das kaum zugute kommen. Er hat in Deutschland in den letzten Jahren ständig an Gewicht verloren. Heute entfällt nur noch ein Drittel der privaten Konsumausgaben auf Einzelhandelsgüter. Die Ausgaben für Wohnung, Energie, Freizeit und Kultur haben sich seit 1995 überproportional zu den Konsumausgaben erhöht, die Ausgaben für die einzelhandelsnahen Verwendungszwecke Nahrungsmittel, Getränke, Bekleidung und Schuhe dagegen stark unterproportional entwickelt. Daran dürfte sich auch für das kommende Jahr nicht viel ändern.

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband des Deutschen Einzelhandels e.V. (HDE) Am Weidendamm 1a 10117 Berlin Telefon: 030/72 62 50-65 Telefax: 030/72 62 50-69

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