Pressemitteilung | Landesapothekerverband Baden-Württemberg e.V.

Husten ist nicht gleich Husten / Apotheken helfen bei der richtigen Arzneimittelwahl

(Stuttgart) - Erkältungskrankheiten werden sehr oft auch von Husten begleitet. Dabei gibt es unterschiedliche Hustenarten, die individuell behandelt werden sollten. Denn die richtige Wahl des Hustenmedikaments kann den Heilungsprozess beschleunigen oder aber zumindest die Krankheitssymptome für die Betroffenen erträglicher machen.

Hierbei spielt die persönliche Beratung durch Apotheken eine wichtige Rolle, wie Friederike Habighorst-Klemm, Mitglied des Vorstandes und Patientenbeauftragte des Verbandes, erklärt: "Patienten müssen sensibilisiert werden, dass Husten nicht gleich Husten ist. Ein trockener Reizhusten muss anders behandelt werden als ein Husten, bei dem aktiv Sekret abgehustet wird. Nur mit einer maßgeschneiderten Behandlung, können die Symptome rasch gemildert werden. Auch der Einnahmezeitpunkt verschiedener Arzneien muss beachtet werden."

Husten ist zu Beginn einer Erkrankung häufig festsitzend, bellend und schmerzhaft. In den Atemwegen sammelt sich zäher Schleim. "Besonders nachts ist dieser Reizhusten sehr belastend", so Habighorst-Klemm, "weil der Hustenreiz die Menschen nicht schlafen lässt". Hier können sogenannten Hustenstiller Linderung bringen, die Wirkstoffe wie Dextromethorphan oder Pentoxyverin enthalten. Sie unterbrechen im Gehirn den Hustenreflex. "Als Nebenwirkung können diese Hustenstiller müde machen. Vor dem Zubettgehen schadet das nicht. Aber bei einer Einnahme tagsüber muss das beachtet werden, wenn ich Auto fahre oder Maschinen bediene", so die Apothekerin. Es gibt auch gut wirksame pflanzliche Alternativen, die den Hustenreiz abmildern. Diese enthalten oft Spitzwegerich, Efeu, Süßholzwurzel und auch Eibisch.

Im Laufe der Erkältung bildet sich in der Lunge mehr Schleim, der abgehustet werden sollte. Dabei können schleimlösende Medikamente beispielsweise mit dem Wirkstoff Acetylcystein helfen. "Wichtig ist, dass Schleimlöser nicht gemeinsam mit Hustenstillern genommen werden. Denn diese beiden Medikamentengruppen passen nicht zusammen. Der Schleim, der abgehustet werde sollte, bliebe durch den Hustenstiller in der Lunge und setzt sich dort ab.

Das wäre dann dort ein unerwünschter Nährboden für Bakterien", macht Friederike Habighorst-Klemm die Zusammenhänge deutlich. Auch pflanzliche Schleimlöser stehen für Patient:innen zur Verfügung. Sie werden auf Heilpflanzen-Extrakten unter anderem von Primeln, Thymian, Eukalyptus oder Schlüsselblumen angeboten. Wichtig ist, dass die schleimlösenden Medikamente von reichlich Flüssigkeit begleitet werden. "Nur wenn der Patient viel trinkt, kann der Körper den Schleim verflüssigen und abgeben. Besonders geeignet ist heißer Tee, gerne auch mit Salbei, Anis oder Fenchel", rät die Apothekerin. In der Regel ist ein einfacher Husten gut in der Selbstmedikation zu behandeln. Wenn der Husten aber länger als zwei Wochen anhält oder sich anhaltende Pfeif- und Rasselgeräusche einstellen, sollte der Husten beim Arzt abgeklärt werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Landesapothekerverband Baden-Württemberg e.V. Frank Eickmann, stellv. Geschäftsführer Kommunikation Hölderlinstr. 12, 70174 Stuttgart Telefon: (0711) 22334-0, Fax: (0711) 22334-97

(jg)

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