Pressemitteilung | Bund Deutscher Landschaftsarchitekt:innen e.V. (bdla) - Bundesgeschäftsstelle

IFLA Europe - 25 Jahre europäische Landschaftsarchitekten unter einem gemeinsamen Dach / Jubiläumsfeierlichkeiten im Oktober 2014 in Oslo. Ambitioniertes Arbeitsprogramm fortgeschrieben

(Berlin) - Vom 17. bis 19. Oktober 2014 feierte der europäische Zweig der International Federation of Landscape Architects, IFLA Europe, sein 25-jähriges Bestehen in Oslo. Der europäische Dachverband vertritt heute 34 nationale Landschaftsarchitektenverbände, deren Präsidenten und Delegierte in die norwegische Hauptstadt gereist waren. Zeitgleich mit der Jubiläumsfeier fanden die jährliche Generalversammlung sowie ein Symposium "Landschaft & Demokratie" statt. Für das weitere Wachstum der Vereinigung wurden die organisatorischen Weichen gestellt, die programmatischen Schwerpunkte definiert und konkrete Projekte auf den Weg gebracht.
"25 Jahre nach seiner Gründung, damals als EFLA, präsentiert sich unser europäischer Dachverband jung, dynamisch und wirkungsvoll wie nie. Dank des kollegialen Engagements sind die Landschaftsarchitekten heute bekannte und wichtige Gesprächspartner für die EU-Kommission", fasste Prof. Fritz Auweck, Delegierter des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten bdla, die erfreuliche Situation zusammen. "Auch die europäische Landschaftskonvention begleitet der Verband in engem Schulterschluss mit dem Europarat."

Handlungsfelder erweitert, Projekte vorangetrieben

Neben den ordentlichen Sitzungen der ständigen Komitees zur Berufspraxis und Ausbildung wurden in Oslo weitere Projektgruppen einberufen. Ausgebaut wurde die Öffentlichkeitsarbeit für die europäische Landschaftsarchitektur. Die programmatischen Schwerpunkte im Bereich der Politikberatung in Brüssel bilden die Themen Grüne Infrastruktur, die EU-Initiative No Net Loss sowie die Berufsanerkennungsrichtlinie.
Im Verhältnis zu den Architekten hinkt die Anerkennung der Landschaftsarchitekten im europäischen Vergleich hinterher. Der Berufsstand besitzt keine automatische Anerkennung. Somit benötigt z.B. ein deutscher Landschaftsarchitekt in Spanien zur Planunterschrift einen spanischen Architekten. IFLA Europe arbeitet seit 2010 in enger Kooperation mit der Bundesarchitektenkammer an einer Verbesserung dieser Situation. Die modifizierte, im Dezember 2013 in Kraft getretene europäische Berufsanerkennungsrichtlinie eröffnet nun neue Möglichkeiten. Die IFLA Europe führt intensive Gespräche zu konkreten Verbesserung der Anerkennung des Berufsstandes mit der zuständigen Generaldirektion Binnenmarkt und Dienstleistungen.

Die Europäische Union hat mit ihrer Mitteilung zur Grünen Infrastruktur eine interessante Entwicklung angestoßen. In einer eigens gebildeten Arbeitsgruppe der EU-Kommission wird die Strategie nun fortentwickelt. Erfreulicherweise wurde die IFLA Europe eingeladen mitzuwirken. Für die europäischen Landschaftsarchitekten bietet sich damit die Chance, die langfristige Strategie zur Förderung Grüner Infrastruktur auf europäischer Ebene mitzugestalten sowie in Folge auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene Grüne Infrastruktur zu schützen, zu entwickeln und zu bauen. Die Zusammenarbeit mit der Kommission ermöglicht es, einen auf den Naturschutz bezogenen Ansatz sachgerecht zu erweitern sowie die vielfältigen Erfahrungen mit einer multifunktionalen Kulturlandschaftsentwicklung zu vermitteln.
Auch die Initiative No Net Loss der EU-Kommission, ein Teil der europäischen Biodiversitätsstrategie 2020, könnte eine erhebliche Bedeutung für Landschaftsarchitekten entfalten, sodass eigens eine IFLA-Projektgruppe gebildet. Die EU-Kommission hatte zu diesem politischen Handlungsfeld kürzlich eine Konsultation durchgeführt und die IFLA Europe dazu Stellung genommen. Die spezifische Fachkompetenz des Berufsstandes soll genutzt werden, um die für das Jahr 2015 in Aussicht gestellten konkreten Vorschläge der Kommission zu qualifizieren. Aus Sicht des bdla wird es auch darum gehen, die Erfahrungen mit der Eingriffsregelung in die europäischen Überlegungen einzubringen.

Aus EFLA wurde IFLA Europe

Die IFLA Europe wurde als European Foundation for Landscape Architecture EFLA 1989 in Brüssel gegründet. Die rasante Entwicklung hin zu einem gemeinsamen europäischen Binnenmarkt machte es erforderlich, dass der Berufsstand gegenüber den Organen in Brüssel, Straßburg und Luxemburg mit einer abgestimmten gemeinsamen Stimme auftrat. Im April 1989 unterzeichneten die Vertreter von zehn nationalen Organisationen der Landschaftsarchitekten eine gemeinsame Absichtserklärung, die EFLA zu gründen. Im Oktober 1989 wurde die unterzeichnete Gründungsurkunde der EFLA, der zwölf Länder als Mitglieder beigetreten waren, unterzeichnet. Der bdla war von Anfang ein aktives Gründungsmitglied.
Im Jahr 2007 verschmolzen die Organisationen IFLA Central Region und EFLA zur "IFLA Europe". IFLA Europe ist heute die größte und schlagkräftigste Regionalorganisation der Landschaftsarchitekten. Als jüngstes ordentliches Mitglied wurde in diesem Jahr die Israeli Association of Landscape Architects (ISALA) aufgenommen. Damit reicht der Dachverband heute von Island bis Israel und vom Nordkap bis Portugal.

Anlässlich des 25. Gründungstages hat die IFLA Europe die weitsichtigen Gründer zu Ehrenmitgliedern ernannt. So erhielt auch der deutsche Gründungsvater Prof. Arno S. Schmid die Ernennungsurkunde zum "Honorable Member".

Quelle und Kontaktadresse:
Bund Deutscher Landschaftsarchitekten e.V. Bundesgeschäftsstelle (BDLA) Pressestelle Köpenicker Str. 48/49, 10179 Berlin Telefon: (030) 2787150, Fax: (030) 27871555

(sy)

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