Pressemitteilung | Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main (IHK)

IHK-Mittelstandsbericht 2009 / Mittelstand blickt wieder zuversichtlicher in die Zukunft

(Frankfurt am Main) - "Die mittelständischen Unternehmen im IHK-Bezirk Frankfurt am Main blicken wieder optimistischer in die Zukunft. Darin unterscheiden sie sich derzeit deutlich von den Großunternehmen, deren Erwartungen für die kommenden Monate weiter sinken. Dessen ungeachtet macht die Krise den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) stark zu schaffen. Das zeigt sich besonders in den Investitions- und Beschäftigungsplanungen der Unternehmen. Der Mittelstand plant mit Blick auf die zukünftige Beschäftigung nun etwas zurückhaltender", kommentiert IHK-Chefvolkswirt Dr. Hubertus Hille den IHK-Mittelstandsbericht 2009.

Die derzeitige Geschäftslage bewerten rund 40 Prozent der mittelständischen Unternehmen im IHK-Bezirk als "schlecht". Lediglich 16 Prozent bewerten ihre momentane Lage als "gut". Im Branchenvergleich spürt die mittelständische Industrie, insbesondere die Investitionsgüterproduzenten, die Krise besonders deutlich. Ihre aktuelle Geschäftslage sehen die Großunternehmen nicht ganz so negativ wie der Mittelstand.

Im Unterschied zur aktuellen Lage haben sich die Erwartungen für die kommenden Monate im Mittelstand etwas aufgehellt. Der Erwartungsindikator hat sich von -35 auf -28 Punkte verbessert. Ging zu Beginn des Jahres noch jedes zweite Unternehmen von einer weiteren Verschlechterung der Lage aus, sind es jetzt nur noch 40 Prozent. Großunternehmen sind da weniger zuversichtlich: Insbesondere bei den Unternehmen mit über 1.000 Beschäftigten sagt fast jedes zweite Unternehmen, dass die Talsohle der Krise noch nicht erreicht sei.

Die Investitionsplanungen des Mittelstandes sind im Vorjahresvergleich stark gesunken, lediglich knapp 12 Prozent der KMU wollen mehr investieren. Dem steht nahezu die Hälfte aller Unternehmen gegenüber, die eine Kürzung der Investitionen planen.

Die Exporterwartungen des Mittelstandes sinken weiter. Nahezu jedes zweite mittelständische Unternehmen geht im Zuge der schwachen Weltkonjunktur von einer weiterhin sinkenden Auslandsnachfrage in den kommenden Monaten aus. Nur zehn Prozent der Unternehmen rechnen mit steigenden Exportzahlen. Mit einem Wert von -39 Punkten ist der Exportindikator im Vergleich zu den Erwartungen zu Jahresbeginn um über 20 Punkte gesunken.

Dank des Instruments der Kurzarbeit ist der Arbeitsmarkt im IHK-Bezirk Frankfurt noch relativ stabil. KMU halten auch in der Krise an ihren Mitarbeitern fest. Allerdings planen die Unternehmen mit Blick auf die Beschäftigung mittlerweile zurückhaltender: Immerhin 65 Prozent der Unternehmen im Mittelstand wollen ihre Beschäftigung konstant halten. Denen stehen 28 Prozent der Unternehmen gegenüber, die eine Verringerung ihres Personals in den kommenden zwölf Monaten planen. Ursachen für eine starke Bindung der KMU zu ihren Mitarbeitern sind die ausgeprägte Verankerung in der Region sowie das Bestreben, Fachkräfte nicht verlieren zu wollen.

Eine Kreditklemme lässt sich aktuell in den mittelständischen Unternehmen noch nicht erkennen. Die Ablehnungsquote für Kredite liegt im Schnitt bei lediglich 2,4 Prozent. Allerdings bemängelt eine zunehmende Anzahl von mittelständischen Unternehmen (derzeit 28 Prozent) schlechtere Kreditkonditionen.

Von den staatlichen Konjunkturprogrammen spüren die KMU derzeit noch wenig. Viele Aufträge müssen von der öffentlichen Verwaltung noch abschließend bearbeitet werden. Personelle Engpässe erschweren oft die rasche Auftragsvergabe. "Hier müssen wir gemeinsam mit den Kommunen nach Lösungen suchen, damit die staatlichen Programme die Firmen zeitnah erreichen", sagt Dr. Hille.

Der Mittelstandsbericht steht Ihnen unter www.frankfurt-main.ihk.de/mittelstandsbericht zur Verfügung.

Quelle und Kontaktadresse:
Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main (IHK) Pressestelle Börsenplatz 4, 60313 Frankfurt am Main Telefon: (069) 2197-0, Telefax: (069) 2197-1424

(el)

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