Pressemitteilung | Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth (IHK)

IHKs fordern mehr Tempo bei der Bahn-Elektrifizierung / IHK-Verkehrsausschuss traf sich im Bahnbrennpunkt Marktredwitz

(Bayreuth) - Mehr Tempo bei der Elektrifizierung der Bahntrassen im östlichen Oberfranken fordert der Verkehrsausschuss der IHK für Oberfranken Bayreuth. Unterstützung bekommen die Forderungen auch von den benachbarten IHKs aus Chemnitz, Regensburg und Nürnberg, die mit Vertretern bei der Sitzung im Bahnbrennpunkt Marktredwitz bei der Scherdel GmbH anwesend waren. Auch die Bundestagsabgeordnete Petra Ernstberger und die Marktredwitzer Oberbürgermeisterin Dr. Birgit Seelbinder sprachen sich für eine rasche Fortführung der Elektrifizierung in Richtung Süden aus. "Marktredwitz ist für unser Treffen bestens geeignet, denn die Stadt ist quasi der zentrale Knoten für alle wichtigen Schienenprojekte im Osten des Regierungsbezirks Oberfranken. Mehr als 20 Jahre nach der deutschen Einheit sind Politik und Bahn gefordert, endlich auch in Ost-Oberfranken die Weichen in Richtung Zukunft zu stellen", so der Kronacher Unternehmer und Ausschussvorsitzende Michael Weber.

"In den nächsten Jahren steht die Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans an. Das nehmen die IHKs zum Anlass, um auf die aus Sicht der Wirtschaft wichtigsten Infrastrukturprojekte der Region hinzuweisen. Die Unternehmen in Oberfranken sind existenziell auf ein effizientes und vernetztes Transportsystem angewiesen. Der Schiene kommt dabei wegen des wachsenden Güterverkehrsaufkommens auf der Straße zunehmende Bedeutung zu, insbesondere auf den Strecken zu den Seehäfen", warnt Weber.

Im Schienenverkehrsnetz gibt es gerade in Ostbayern noch große Lücken, die aus Sicht der IHK so schnell wie möglich geschlossen werden müssen. Konkret geht es dabei um die Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale zwischen Hof, Marktredwitz und Nürnberg, zwischen Marktredwitz und Eger sowie zwischen Hof und Regensburg. Während die ersten Trassen vor allem für den Personenverkehr relevant sind, geht es bei der Strecke nach Regensburg um die Schaffung eines neuen Nord-Süd Korridors für den Containerverkehr. IHK-Vizepräsident Michael Möschel: "Um in Zukunft möglichst viel Transportvolumen von der Straße auf die Schiene zu bekommen, müssen die Schienenwege ausgebaut und ertüchtigt werden. So sparen wir Zeit und Kosten und entlasten auch Mensch und Natur."

Große Einigkeit der Wirtschaftsvertreter aus Oberfranken, Mittelfranken, Oberpfalz und Sachsen bestand in der Forderung, dass der Bund in den nächsten Jahren deutlich mehr Geld für den Ausbau von Schienenwegen zur Verfügung stellen muss. Aus bayerischer Sicht gibt es gerade in Ostbayern dringenden Handlungsbedarf. Sachsen und die Tschechische Republik haben ihre Hausaufgaben dagegen vorbildlich gemacht.

"Nicht entweder-oder sondern sowohl-als auch"
Die Vertreter der IHKs fordern die Aufnahme der Schienenverbindung Nürnberg, Marktredwitz, Dresden / Prag sowie Hof und Regensburg in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans. "Die Projekte müssen aber nicht nur gewünscht, sondern auch finanziert werden. Hier ist die Politik gefordert, entweder selbst Geld bereit zu stellen oder alternative Finanzierungsmöglichkeiten zu finden", so Weber. "Wir brauchen beide Strecken. Es geht nicht um ein entweder - oder, sondern um ein sowohl - als auch."

Unterstützung bekommen die Kammern von der SPD-Bundestagsabgeordneten Petra Ernstberger und der Marktredwitzer Oberbürgermeisterin Brigit Seelbinder. Die Elektrifizierung zwischen Hof und Regensburg sei für Ernstberger gerade für die regionale Wirtschaft von hoher Bedeutung und müsse deshalb auch in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden. Aufgrund der Zunahme des Güterverkehrs aus Tschechien müsse laut Seelbinder auch die Ost-West Verbindung elektrifiziert werden: "Ich möchte auch daran erinnern, dass wir seit 1995 einen Staatsvertrag mit unseren tschechischen Nachbarn zum Infrastrukturausbau haben, aber seitdem auf unserer Seite kaum vorankommen, während die Fahrzeiten von Prag nach Eger deutlich verkürzt werden konnten."

Am 19. Dezember 2012 werden die Präsidenten der IHK für Oberfranken Bayreuth und der IHK Chemnitz, Heribert Trunk und Franz Voigt, eine gemeinsame Resolution der Kammern zum Ausbau der Schienenverbindungen unterzeichnen. Dies erfolgt im geschichtsträchtigen Königssaal des Hofer Hauptbahnhofes.

Quelle und Kontaktadresse:
Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth (IHK) Georg Schnelle, Hauptgeschäftsführer Bahnhofstr. 23-27, 95444 Bayreuth Telefon: (0921) 886-0, Telefax: (0921) 886-9299

(tr)

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