Pressemitteilung | Brot für die Welt - Evangelischer Entwicklungsdienst Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V.

Internationaler Tag gegen Kinderarbeit am 12. Juni / "Brot für die Welt" fordert ein Ende der Ausbeutung von Kindern als Soldaten

(Stuttgart) - Die Ausbeutung von Kindern in bewaffneten Konflikten und Kriegen muss beendet werden. Das fordert "Brot für die Welt" anlässlich des Internationalen Tages gegen Kinderarbeit am 12. Juni. Die Rekrutierung von Kindern als Soldaten ist eine besonders grausame Form der Kinderarbeit.

Schätzungen zufolge werden weltweit derzeit über 300.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren als Soldaten missbraucht. Tausende von ihnen sind jünger als zehn Jahre. Allein in der Demokratischen Republik Kongo kämpfen 10.000 bis 15.000 Kinder. Knapp 3.000 gehören der Regierungsarmee an. Die Regierung hatte im Rahmen der Friedensverhandlungen die Demobilisierung der Kindersoldaten in ihrer Armee zugesagt. "Bisher haben aber erst sehr wenige dieser Kinder ihre Waffen abgegeben", berichtet Joachim Jung, der bei "Brot für die Welt" für die Projektarbeit im Kongo zuständig ist. Im Nordosten des Landes würden Milizen derzeit wieder Kinder als Kämpfer neu rekrutieren.

"Brot für die Welt" fördert Projekte zur Demobilisierung von Kindersoldaten. In Sierra Leone kümmert sich die "Brot für die Welt"-Partnerorganisation MADAM, eine lokale Nichtregierungsorganisation, um schwer traumatisierte ehemalige Kindersoldaten. In dem westafrikanischen Land haben die meisten der 6.000 jugendlichen Kämpfer nach dem Ende des zehn Jahre dauernden Bürgerkriegs 2001 ihre Waffen abgegeben. Viele von ihnen waren verschleppt und unter Drogen gezwungen worden, wahllos zu töten. Auch Mädchen gehörten zu den kämpfenden Einheiten, viele von ihnen wurden sexuell missbraucht.

Zusammen mit Seelsorgern versuchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von MADAM, diese traumatischen Erlebnisse aufzuarbeiten. Außerdem bekommen die Mädchen und Jungen eine Handwerksausbildung in der Schmiede, Schreinerei oder Schneiderei. "Wir müssen erreichen, dass die Kinder zu Hause wieder akzeptiert werden", erklärt Ibrahim Conteh, Programmdirektor von MADAM. Der Einsatz für Versöhnung sei deshalb ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit. "Brot für die Welt" unterstützt MADAM mit derzeit 45.000 Euro im Jahr.

In Deutschland setzt sich "Brot für die Welt" im Rahmen des Deutschen NRO-Forum Kinderarbeit für die Rechte von Kindern und gegen ihre wirtschaftliche Ausbeutung ein. Zum Internationalen Tag gegen Kinderarbeit am 12. Juni startet das Forum eine Postkartenaktion, um die Bundesregierung und den Deutschen Bundestag aufzufordern, sich international stärker für Kinderrechte einzusetzen.

Quelle und Kontaktadresse:
Brot für die Welt Stafflenbergstr. 76, 70184 Stuttgart Telefon: 0711/21590, Telefax: 0711/2159110

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