Pressemitteilung | Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) - Hauptgeschäftsstelle

Investitionen im Bundesschienenwegenetz an praktischen Erfahrungen der Nutzer ausrichten / Branchenverband VDV präsentiert Umfrage 2006 mit 200 Maßnahmenvorschlägen

(Köln) - Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat die Ergebnisse seiner Umfrage zum Investitionsbedarf im Bundesschienenwegenetz vorgelegt. Die Liste der vorgeschlagenen Investitionsmaßnahmen für das Bundesschienenwegenetz enthält knapp 200 Vorschläge. Diese Vorschläge beruhen auf den praktischen Erfahrungen von Eisenbahnverkehrsunternehmen, Verkehrsverbünden und Aufgabenträgern im Schienenpersonennahverkehr. Neben VDV-Mitgliedsunternehmen waren an der Umfrage auch Mitglieder der Bundesarbeitsgemeinschaft der Aufgabenträger im SPNV (BAG-SPNV) beteiligt.

Immer mehr Eisenbahnen nutzen das Bundesschienenwegenetz. Für diese sind Zustand und Entwicklung des Netzes unter kommerziellen Gesichtspunkten von größter Bedeutung. Die Maßnahmenliste zeige, so VDV-Geschäftsführer Eisenbahnverkehr Dr. Martin Henke, dass bei Entscheidungen über den Zuschnitt des Netzes insbesondere die Interessen des Marktes zu berücksichtigen seien. Die Liste sei deshalb nicht nur an die Betreiber des Bundesschienenwegenetzes gerichtet, sondern auch an die zuständigen Institutionen aus Politik und Verwaltung.

„Der VDV wird sich auf Grundlage der Befragungsergebnisse dafür einsetzen, dass die praktischen Erfahrungen der Eisenbahnverkehrsunternehmen bei den Entscheidungs-trägern stärker Berücksichtigung finden, insbesondere müssen die Brot- und Buttermaßnahmen Vorrang vor Prestigeprojekten haben“, unterstreicht Henke.

Der VDV werde die Liste dem Anfang dieses Jahres vom Eisenbahnbundesamt berufenen Netzbeirat zur Verfügung stellen. Sie enthalte hinsichtlich Art und Umfang sehr unterschiedliche Maßnahmen- und Projektvorschläge. In vielen Fällen sei aber ein vergleichsweise geringer Finanzaufwand notwendig, um die Produktions- und Marktbedingungen in den Schienenverkehrsmärkten zu verbessern.

Die Schwerpunkte der Maßnahmenvorschläge bilden:

- Projekte zur Sicherung der Leistungsfähigkeit und angemessener Kapazitätsreserven im Bestandsnetz;
- notwendige Maßnahmen zum Abbau von Modernisierungs- und Ausbaudefiziten;
- Engpassbeseitigungen zur Bewältigung des erhöhten Verkehrsaufkommens im Güterverkehr, aber auch für geplante Mehrbestellungen im SPNV;
- vorausschauende Instandhaltung und Qualitätssicherung;
- Kapazitätserweiterungen und zusätzliche Abstellmöglichkeiten in den Knotenpunkten zur Realisierung besserer betrieblicher Rahmenbedingungen.

Vor allem im Güterverkehr gehe es darum, so Henke, die Flexibilität des Netzes zu erhalten und zu erhöhen. Viele Unternehmen hätten sich deshalb kritisch zu den Rückbaumaßnahmen der vergangenen Jahre geäußert. Auch im Personenverkehr dürfe die Verschlankung der Infrastrukturen nicht zu weit gehen. Sie erschwere die quantitative und qualitative Anpassung der Verkehrsangebote an die sich verändernde Nachfrage. Dies sei gerade vor dem Hintergrund des in den letzten Jahren erzielten und auch weiterhin zu erwartenden Zuwachses bei der Verkehrsleistung kritisch.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) Stephan Anemüller, Referent, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Kamekestr. 37-39, 50672 Köln Telefon: (0221) 57979-0, Telefax: (0221) 514272

(bl)

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