Pressemitteilung | ADAC e.V. - Allgemeiner Deutscher Automobil-Club

Keine Geschäfte mit Notrufgebühren

(München) - Die führenden deutschen Automobil-Clubs und Verbände des Kfz-Gewerbes wehren sich massiv gegen die Pläne der Versicherungswirtschaft, Pannenrufe von Autobahn-Notrufsäulen mit hohen Gebühren zu belegen. Nach Informationen der Arbeitsgemeinschaft Pannen- und Unfallhilfe e.V. (ARGE), in der sich die Autofahrerverbände zusammengeschlossen haben, wollen die Versicherer entgegen früheren Aussagen künftig pro Hilferuf 20,30 Mark (inklusive Mehrwertsteuer) kassieren. Die Zeche zahlt am Ende der Autofahrer, auch wenn die Pannenhelfer für die Notrufgebühren aufkommen würden. Besonders teuer kann es für Pannenopfer werden, die an der Notrufsäule nicht ausdrücklich die kostenlose Hilfe eines Automobil-Clubs verlangen. Das Versicherungs-Call-Center würde in solchen Fällen eine beliebige Abschleppfirma anfordern und der Autofahrer alle Kosten allein tragen.



Durch die Übernahme der orangefarbenen Säulen erwarten die Versicherer hohe Einsparungen bei der Schadensregulierung. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat in der Vergangenheit vielfach darauf hingewiesen, dass er den Autobahn-Notruf aus diesen Einsparungen finanzieren will. Die Automobil-Clubs verfügen nicht über derartige Refinanzierungsmöglichkeiten. Sie nehmen nun die Versicherer beim Wort, die angekündigt hatten, dass die Notrufvermittlung kostenfrei bleiben soll. Die Notfallhilfe für Autofahrer darf nicht der Geschäftemacherei dienen, warnt die ARGE. Es kann nicht sein, dass sich die Versicherer ihre imagefördernden Maßnahmen von den Autofahrern und ihren Pannenhelfern bezahlen lassen. Mit einer aufwändigen Werbekampagne ("Ein guter Freund alle 2 km") begleitet der GDV zurzeit den Betreiberwechsel an den Autobahnen.



Aufgrund eines wesentlich höheren finanziellen Angebots hatte der GDV Anfang des Jahres den Vorzug vor der ARGE bei der Privatisierung der Autobahn-Notrufsäulen erhalten. Die ARGE ist ein Zusammenschluss der führenden Automobil-Clubs ACE, ACV, ADAC, ARCD, AvD und KS sowie der Verbände des Kfz-Gewerbes.



Quelle und Kontaktadresse:
ADAC

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