Pressemitteilung | HDF KINO e.V.

Kinokarten-Preiserhöhung abgelehnt

(Berlin) - Die im filmpolitischen Konzept zur Reform des Filmförderungsgesetztes (FFG) von Staatsminister Nida-Rümelin angedachte Erhöhung der Kinokartenpreise lehnt der Hauptverband Deutscher Filmtheater (HDF), Deutschlands stärkster Kino-Interessenvertreter, kategorisch ab.

Zur Verbesserung der Einnahmesituation der Filmförderungsanstalt (FFA) ist die Erhöhung der Kinoabgabe auch um „wenige Prozent“ der absolut falsche Weg. Dieser Vorschlag ist realitätsfern und trifft die Interessen der Kinobetreiber, vor allem aber der Kinobesucher ins Mark.
Die Umsetzung dieser Forderung würde die heute schon bestehende große Ungerechtigkeit zwischen den Abgaben der Kinos an die FFA (ca. DM 40 Mio. im Jahr 2001) und dem skandalös geringen Abgabenbeitrag der öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehanstalten (ca. DM 22 Mio. jährlich) zementieren. Während die Kinos zu ihrer Abgabe an die FFA gesetzlich gezwungen sind, kann die Fernsehabgabe freiwillig geleistet werden. An diesem Punkt ist anzusetzen.
Eine Abgabenerhöhung ist mit denjenigen zu diskutieren, die außerhalb des Kinos in großem Maße von Kinofilmen profitieren, ohne dafür eine entsprechende finanzielle Gegenleistung zu erbringen.
Die in dem Konzept geäußerte Vorstellung, dass eine Anhebung der Kinoabgabe um „wenige Prozent“ die Preise der Kinokarten nicht merklich verändern würde ist absolut naiv und irrig. Der Kinobesucher wird die Preiserhöhung schließlich zu tragen haben, dem Kinobetreiber bleibt ein verärgertes Publikum.

Der HDF hat bereits im August 2000 der Politik zentrale Forderungen präsentiert: Erstens die Prüfung der Frage, ob die Filmförderung nach dem FFG angesichts neuer Finanzierungsformen nicht insgesamt entbehrlich geworden ist; zweitens die Festlegung einer gesetzlichen Abgabepflicht für öffentlich-rechtliche und private Rundfunkanstalten und drittens die sachgerechte Regelung der Auswertungsfolge eines Kinofilms (Kino-Video-Pay TV-Free TV) in den folgenden Nutzungsarten. Eine Reform des FFG sollte sich an diesen Punkten orientieren und nicht an einer zusätzlichen finanziellen Belastung für Kinos und Kinobesucher!

Eine Erhöhung der Kinoabgabe an die FFA wird der HDF auf allen politischen, rechtlichen und brancheninternen Ebenen bekämpfen.

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband Deutscher Filmtheater e.V. (HDF) Große Präsidentenstr. 9 10178 Berlin Telefon: 030/23004041 Telefax: 030/23004026

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