Pressemitteilung | (SoVD) Sozialverband Deutschland - Landesverband Niedersachsen e.V.

Kundgebung am 16. Juli auf dem Braunschweiger Schlossplatz / Breites Bündnis fordert neue Perspektiven für die Pflege

(Hannover) - Im breiten "Bündnis für gute Pflege" zusammengeschlossene Vereine, Verbände und Gewerkschaften machen mit zahlreichen Aktionen in ganz Deutschland auf die schlechten Perspektiven für die Pflege älterer Menschen in Deutschland aufmerksam. Schwerpunkt der niedersächsischen Proteste ist Braunschweig: Zahlreiche Akteure laden für Dienstag, 16. Juli, von 13 bis 15 Uhr zu einer kreativen Kundgebung auf den Schlossplatz ein. Unter anderem soll eine ca. 50 Meter lange Bodenzeitung die Bündnis-Forderungen aufzeigen, außerdem wird ein mit zahllosen Aktenordnern dekoriertes Pflegebett die überbordende Bürokratie in der Branche verdeutlichen. Zahlreiche Beschäftigte aus der Pflege werden erwartet - und FDP-Bundestagsabgeordneter Florian Bernschneider, dem die Forderungen überreicht werden sollen.

Bündnis-Koordinatorin Meike Janßen vom Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen macht die Marschroute klar: "Die Bundesregierung vernachlässigt die Pflege. Sie setzt falsche Schwerpunkte und stellt die falschen Weichen." Die neue Bundesregierung habe in der Branche einige Baustellen zu bearbeiten.

So bräuchten pflegebedürftige Menschen maßgeschneiderte Pflege, das beinhalte auch eine selbstbestimmte und qualitativ hochwertige Pflege sowie häusliche Versorgung. Dazu gehöre eine umfassende und unabhängige Beratung und Hilfestellung, genauso wie eine Stärkung des Bereichs der häuslichen Pflege, bestätigt Edda Schliepack, SoVD-Landesvize und Vorsitzende in Braunschweig. An Demenz erkrankte Menschen würden vom jetzigen System besonders benachteiligt. "Deshalb fordert das Bündnis für gute Pflege, den Pflegebedürftigkeitsbegriff endlich zu erweitern und im Sinne des Vorschläge des Expertenbeirats einzuführen", macht Edda Schliepack weiter deutlich.

Hilfe- und pflegebedürftige Menschen benötigten eine starke Lobby gegenüber Politik und Gesellschaft. Deshalb sei die Mitwirkung der maßgeblichen Verbände für die Wahrnehmung der Interessen und der Selbsthilfe der pflegebedürftigen und behinderten Menschen auf allen Ebenen zu stärken, betont Henning Eschemann, Geschäftsführer beim Paritätischen Braunschweig. Pflegende Angehörige bräuchten Unterstützung und gesellschaftliche Anerkennung für das, was sie tun: "Zum Beispiel durch mehr Unterstützungs- und Entlastungsmöglichkeiten aber auch mehr Transparenz der vorhandenen Hilfen", formuliert auch Meike Janßen die Forderungen des Bündnisses.

Ein wichtiger Punkt sei eine verbesserte Vereinbarkeit von Pflege und Beruf. Profis in der Pflege bräuchten gute Lohn- und Arbeitsbedingungen zum Beispiel in Form von tariflicher Bezahlung und einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, weiß Hans Golmann, Geschäftsführer der Vereins Ambulante Betreuung hilfs- und pflegebedürftiger Menschen (Ambet). Edda Schliepack gibt ihm Recht: Nur so könne dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel begegnet werden.

Sie hofft auf rege Beteiligung und ein deutliches Zeichen in Richtung Politik: "Gute Pflege hat ihren Preis und braucht mehr Solidarität. Auf gute Pflege haben alle ein Recht, sie darf nicht arm machen. Deshalb muss die Finanzierung solidarisch und paritätisch erfolgen und nicht einseitig zu Lasten der Versicherten gehen."

Weitere Informationen zum Bündnis und deren Forderungen sind auf der Website www.buendnis-fuer-gute-pflege.de zu finden.

Quelle und Kontaktadresse:
SoVD Sozialverband Deutschland - Landesverband Niedersachsen e.V. Matthias Büschking, Pressesprecher Herschelstr. 31, 30159 Hannover Telefon: (0511) 701480, Fax: (0511) 7014870

(cl)

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