Pressemitteilung | (SoVD) Sozialverband Deutschland - Landesverband Niedersachsen e.V.

Landesregierung muss sich für Pflegebedürftige starkmachen / SoVD fordert: Tagespflegebudget darf nicht halbiert werden

(Hannover) - Wer zu Hause gepflegt wird und dabei die Betreuung in einer Tagespflege nutzt, kann einen entsprechenden finanziellen Zuschuss der Pflegekasse in Anspruch nehmen. Dieses sogenannte Tagespflegebudget soll nach Plänen des Bundesgesundheitsministeriums halbiert werden. Aus Sicht des Sozialverbands Deutschland (SoVD) in Niedersachsen wird die Maßnahme dazu führen, dass viele Betroffene nicht mehr in den eigenen vier Wänden versorgt werden können, sondern in einem Pflegeheim untergebracht werden müssen. Deshalb fordert der SoVD von der niedersächsischen Landesregierung, sich gegen das Vorhaben starkzumachen.

Viele ältere Menschen werden in Tagespflegeeinrichtungen betreut. So kann in vielen Fällen weiterhin eine Pflege zu Hause sichergestellt werden. Außerdem sorgt dieses Betreuungsangebot für eine Entlastung der pflegenden Angehörigen. Sollten die Pläne aus der Pflegereform 2021 tatsächlich umgesetzt werden, wird die finanzielle Unterstützung für diese Angebote halbiert. "Das hat zur Folge, dass Betroffene die Kosten selbst tragen müssen. Für die meisten ist das überhaupt nicht möglich. Dann bleibt nur noch der Umzug in ein Pflegeheim", kritisiert Bernhard Sackarendt, Vorsitzender des SoVD in Niedersachsen. Damit werde der Grundsatz "Ambulant vor stationär" ausgehebelt. "Pflegebedürftige müssen so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung betreut werden, wenn sie das möchten", fordert Sackarendt weiter. Außerdem gehen aus Sicht des SoVD die Pläne zulasten der pflegenden Angehörigen, die ohnehin schon emotional und zeitlich außerordentlich beansprucht sind.

Deshalb fordert Niedersachsens größter Sozialverband die niedersächsischen Politiker*innen auf, dafür zu sorgen, dass die Halbierung des Tagespflegebudgets nicht umgesetzt wird. Außerdem mehren sich die Anzeichen, dass die Pflegereform in die nächste Legislaturperiode verschoben werden soll. "Das darf auf keinen Fall passieren. Gerade Pflegebedürftige und ihre Familien sind durch die Corona-Krise extrem belastet. Es muss endlich etwas für sie getan werden", so der SoVD-Chef.

Quelle und Kontaktadresse:
(SoVD) Sozialverband Deutschland - Landesverband Niedersachsen e.V. Stefanie Jäkel, Pressesprecherin Herschelstr. 31, 30159 Hannover Telefon: (0511) 701480, Fax: (0511) 7014870

(ds)

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