Landwirtschaft als Lebensgrundlage wieder bewusster machen

(Mainz) - Zu einem Gespräch zur Intensivierung und Bestandsaufnahme der gemeinsamen Themenschwerpunkte trafen sich Ende Mai Mitglieder des Landeskirchenrates der Evangelischen Kirche der Pfalz sowie Vertreter des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd in Speyer. Neben der Darstellung der derzeitigen Situation in allen Bereichen der Landwirtschaft und dem Weinbau durch die BWV-Vizepräsidenten Ingo Steitz, Fritz Steegmüller und Helmut Steinhauer standen die gemeinsame Familienberatung, der Studientag und das Landeserntedankfest in Ramstein sowie Pachtfragen und die Kirchsteuer auf die Grundsteuer auf der Tagesordnung.

Pfarrer Rudi Job, Beauftragter für das Pfarramt ‚Kirche und Dorf‘ – Dienst auf dem Lande der Evangelischen Kirche der Pfalz berichtete über die Entwicklung der gemeinsam umgesetzten landwirtschaftlichen Familienberatung beziehungsweise dem Sorgentelefon. Das bundesweit einzigartige Projekt der Katholischen Landvolkseelsorge des Bistums Speyer, dem Pfarramt ‚Kirche und Dorf‘ – Dienst auf dem Lande der Evangelischen Kirche der Pfalz, dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau und dem Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd habe im vergangenen Jahr 107 neue persönliche Fälle und insgesamt 111.000 Telefonseelsorgefälle beraten. Nicht zuletzt wegen der BSE-Krise und der Gefahr durch den möglichen Ausbruch der Maul- und Klauenseuche seien die Berater häufiger mit tiefster Resignation, großen Existenzproblemen und Ängsten der Familien konfrontiert worden.

BWV-Vizepräsident Ingo Steitz betonte, dass nicht nur aktuell die Problematik der Betriebe trotz der abschwächenden BSE-Krise noch teilweise dramatisch sei, sondern dies auch noch auf die Weichenstellung für künftige Generationen nachwirken werde. Steitz sieht eine Verstärkung der Problematik mangelnder Nachfolger durch die schlechte Stimmung, die insbesondere bei den Rindvieh erzeugenden Kollegen derzeit bestehe. Kirchenpräsident Eberhard Cherdron stellte fest, dass eine Grundursache der großen Auswirkungen der BSE-Krise vor allem darin liege, dass der Gesellschaft die Bedeutung des landwirtschaftlichen Produktionsprozesses als natürliche Lebensgrundlage verloren gegangen sei. Er appellierte deshalb daran, dass man gemeinsam verstärkt auf den Sinngehalt von Nahrung und ihrer Erzeugung für unser Leben hinweisen müsse. Positiv sah er hier die wieder steigende Beliebtheit der Erntedankfeste und drückte seine Freude darüber aus, dass in diesem Jahr erstmals wieder ein Landeserntedankfest in Ramstein in der Pfalz stattfinden werde.

Quelle und Kontaktadresse:
Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. An der Brunnenstube 33-35 55120 Mainz Telefon: 06131/62050 Telefax: 06131/620544