Pressemitteilung | Katholische Erziehergemeinschaft in Bayern e.V. (KEG)

Lehrerverband schlägt Alarm / Unterrichtsstunden der Mittelschule: Mangel an allen Ecken und Enden / Ursula Lay: Grund- und Mittelschulen werden zugunsten des Gymnasiums benachteiligt

(München) - Ursula Lay, die Vorsitzende der Katholischen Erziehergemeinschaft Bayern, hat am Donnerstag Kultusminister Spaenle unmissverständlich aufgefordert, seine brandgefährlichen Planungsspiele einzustellen und auf den Boden der Tatsachen zurückzukehren. "Es kann nicht sein”, so Lay, "dass Grund- und Mittelschulen trotz des größeren Zulaufs an Schülern bei der Stundenzuteilung benachteiligt werden.” Das Kultusministerium hatte zuvor in einer Pressemitteilung die Entwicklung der Mittelschule als Erfolg bezeichnet.

Ursula Lay kritisiert, dass Staatsminister Spaenle völlig übersehe, dass an größeren Grundschulen vierte Klassen zusammengelegt werden müssen, um Stunden einzusparen. Die Grundschulzuweisung, so Lay, sei so knapp bemessen, dass sogar Förderstunden für schwächere Schüler ausfallen müssten. Dabei wären sowohl Finanzmittel als auch bestens ausgebildete Lehrer vorhanden, um der Not ein Ende zu setzen.
Der Freistaat erzielt laut aktueller Prognose so viele Steuereinnahmen, dass rund 1.000 zusätzliche Lehrer eingestellt werden könnten.

An den Mittelschulen herrscht ein ähnlich düsteres Bild: Der Stundenschlüssel von 1,71 Lehrerstunden pro Schüler (Vorjahr: 1,80) entspricht einer Einsparung von sechs Prozent der Stunden. Von einer verstärkten individuellen Förderung der Mittelschüler zu sprechen, wie Spaenle sein Ministerium verbreiten lässt, ist unredlich und Augenwischerei.

Die KEG-Vorsitzende Ursula Lay wörtlich:
"Es ist ein Skandal, dass das Gymnasium mit zusätzlichen Förderstunden und sogar Stunden für Mentoren ausgestattet wird, auch ein sehr kostspieliges zusätzliches Flexibilisierungsjahr bekommt und bei den Mittelschulen gekürzt wird.
Die Frage ist angebracht, ob die Gymnasiasten, die diese Stunden bzw. dieses Jahr brauchen, vielleicht eine falsche Schullaufbahn eingeschlagen haben und eine andere Schulart den Schülern mehr Perspektive bieten würde.
Die Aussagen Spaenles zur Stärkung der Mittelschule sind unglaubwürdig. Eltern, Lehrkräfte und Schulleitung verlieren zunehmend das Vertrauen ins Kultusministerium."

Lay wendet sich direkt an den Kultusmister: "Herr Spaenle, wo bleiben die versprochenen bedarfsorientierten zusätzlichen Lehrerstunden für die Regierungsbezirke? Wenn die Mittelschule weiterhin eine echte Alternative im differenzierten bayerischen Schulwesen sein soll und bei den Schülern und Eltern auf Akzeptanz stoßen soll, dann brauchen wir in dieser Schulart mehr und nicht weniger Unterrichtsstunden."

Quelle und Kontaktadresse:
Katholische Erziehergemeinschaft in Bayern e.V. (KEG) Pressestelle Herzogspitalstr. 13, 80331 München Telefon: (089) 267041, Telefax: (089) 2606387

(rf)

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