Mangelndes Faktenwissen steht Tumorprävention im Wege
(Berlin) - Etwa ein Drittel der Menschen in den Industrieländern erkranken im Laufe ihres Lebens an Krebs. Der Schlüssel zur Verringerung der Krebsmortalität liegt in der primären Tumorprävention. Dies gilt auch für die Frauenheilkunde. Obwohl es mehr Todesfälle infolge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt, nennt die Mehrzahl der Frauen die Angst vor einer Krebserkrankung an erster Stelle. "Die Art und Weise, wie Frauen mit dieser Angst umgehen, ist unterschiedlich", betonte Prof. Dr. Dr. Mechthild Neises von der Medizinischen Hochschule Hannover auf dem 29. Interdisziplinären Forum "Fortschritt und Fortbildung der Medizin" der Bundesärztekammer. Manche Frauen würden gezielt Information suchen und an Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen, andere würden zu Panik und Verleugnung neigen und damit präventivem Verhalten im Wege stehen. "Nicht präventives Verhalten kann aus mangelndem Faktenwissen über Krebserkrankungen resultieren", erläuterte Neises. Die Motivation von Patientinnen, an Krebsfrüherkennungsuntersuchung teilzunehmen, sei sehr unterschiedlich und zeige, "wie schwierig ein übergreifendes psychologisches Konstrukt von Gesundheitsverhalten ist".
Die Patientinnen würden sich häufig mit Hilfe eines Kosten-Nutzen-Kalküls für die Teilnahme an einer solchen Untersuchung entscheiden: Sie suchten entweder nach Bestätigung, dass zum Untersuchungszeitpunkt kein Karzinom vorliege, oder erhofften sich von der Diagnose eines Karzinoms in einem möglichst frühen Stadium bessere Heilungsaussichten. "Auf Seiten der Ärzte sollten die Mechanismen, die präventivem Verhalten im Wege stehen könnten, bekannt sein und wahrgenommen werden, erst dann lässt sich die Stärkung der Arztpraxis in der Gesundheitsberatung und Prävention erreichen", sagte Neises.
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