Pressemitteilung | GermanFashion - Modeverband Deutschland e.V.

Mehr Klarheit bei "Made in Germany" / Modeverband begrĂŒĂŸt neues Urteil mit strengen Regeln

(Köln) - "Made in Germany” oder "Made in China”? Was auf den ersten Blick eine einfache Frage zu sein scheint, erweist sich in der Praxis schnell als hochkomplexe Thematik.

"In der Diskussion einer neuen Textil-Kennzeichnungs-Verordnung der EU wurde in BrĂŒssel heftig um das Thema "Made-in" gestritten", weiß Thomas Rasch, HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer von GermanFashion. "Dabei sind es insbesondere die Italiener, denen eine gesetzliche Verpflichtung zur Kennzeichnung des Herkunftslandes sehr wichtig ist, weil sie sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil fĂŒr ihre inlĂ€ndisch produzierte oder bearbeitete Ware erhoffen", sagt Rasch.
Nach italienischer Auffassung ist es fĂŒr eine "Made-in"-Kennzeichnung jedoch ausreichend, wenn bereits einzelne Bearbeitungsschritte im Ursprungsland durchgefĂŒhrt werden. Das kritisiert GermanFashion, da der wichtigste Schritt - das ZusammennĂ€hen des Produktes - aus deutscher Sicht zwingend im Ursprungsland erfolgen muss. "Denn gerade beim ZusammennĂ€hen erhĂ€lt ein Produkt seine endgĂŒltige Form, das Futter wird eingenĂ€ht und wichtige QualitĂ€tsmerkmale werden gesetzt. Letztendlich wird der Kunde getĂ€uscht, sollte der Vorstoß der Italiener bei der EU Erfolg haben", begrĂŒndet Rasch die Kritik.

BestĂ€tigt in seiner kritischen Haltung sieht sich der Verband durch ein kĂŒrzlich veröffentlichtes Urteil des Oberlandesgerichtes DĂŒsseldorf zur Werbeaussage "Produziert in Deutschland" fĂŒr Messer, die als Rohmesser
» Blatt Nr.2 Pressekontakt GermanFashion Modeverband Deutschland e.V.: Frau Tanja Croonen Tel.: +49 (0)221 7744 134 Mail: croonen@germanfashion.net
aus China importiert und in Deutschland umfangreich endbearbeitet wurden.

Die Richter kamen zu dem Ergebnis, dass schon die besondere Herausstellung des angeblichen Herkunftslandes von Industrieprodukten beim Verbraucher die Erwartung begrĂŒnde, sĂ€mtliche fĂŒr das Endprodukt wichtigen Bearbeitungsschritte seien in Deutschland erfolgt. Aus diesem Grund ist die Werbeaussage "Produziert in Deutschland" irrefĂŒhrend, wenn wichtige Herstellungsschritte in China erbracht wurden.

Übersetzt auf die Bekleidungsindustrie bestĂ€tigt das Urteil die von GermanFashion vertretende Auffassung: Das ZusammennĂ€hen zu einem Fertigteil bestimmt letztlich das Produktionsland.

Rasch erhofft sich aus dem Urteil eine StĂ€rkung der deutschen Position: "Wir sind fĂŒr die Beibehaltung einer freiwilligen Kennzeichnung. Wenn man mit "Made in Germany"werben will, dann muss das Teil eben auch hier genĂ€ht worden sein. Alles andere wĂŒrde den deutschen Schutz des Verbrauchers vor IrrefĂŒhrung untergraben und es kĂ€me sogar zu einer VerbrauchertĂ€uschung mittels EU-Verordnung".

Quelle und Kontaktadresse:
GermanFashion - Modeverband Deutschland e.V. Pressestelle An Lyskirchen 14, 50676 Köln Telefon: (0221) 77441-30, Telefax: (0221) 77441-37

(cl)

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