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Mit Höhen und Tiefen - per Saldo positiv: Fachhandel für den gedeckten Tisch, Hausrat und Wohnkultur blickt optimistisch auf das laufende Jahr

(Frankfurt am Main) - Zufrieden blickt der Fachhandel auf das Jahr 2010 zurück und rechnet in diesem Jahr mit einem moderaten Wachstum. Er setzt vor allem auf Elektro-Kleingeräte, die Haushaltssortimente, auf Wohnaccessoires sowie weiterhin auf Grill und Zubehör. Der Umsatzanteil bei Geschirr und Glas nimmt kontinuierlich ab, da das Mengengeschäft zunehmend über branchenfremde Vertriebskanäle läuft. Für den Fachhandel sind der Mehrwert und die Innovationsfreudigkeit der Markenprodukte von besonders großer Bedeutung.

Nur um 0,2 Prozent blieb man hinter dem Vorjahresumsatz zurück. In den Monaten Januar und Dezember minderte Schnee die Kundenfrequenz, im Juni/Juli das heiße Wetter und die Fußball-WM. Februar und März holten wieder herein, was der Januar verlor, gut liefen der verregnete August sowie das frühe Weihnachtsgeschäft. Etwas bessere Zahlen weist übrigens das Statistische Bundesamt aus. Händler mit überwiegend keramischen Erzeugnissen und Glaswaren hatten nach dessen Erhebungen bis November sogar ein Plus von 3,1 Prozent gegenüber plus 0,3 Prozent im Fachhandelspanel des Bundesverbandes.

Rückläufig ist weiterhin das Geschirrsortiment. Im vergangenen Jahr ging dessen Volumen um sechs Prozent zurück. Der Grund dafür ist vor allem die Nachfrageverschiebung von dekoriertem zu weißem Porzellan, von der GfK auf elf Prozent beziffert. Auch Trinkglas hat verloren, etwa fünf Prozent, insbesondere durch eine Fokussierung der Nachfrage auf preiswertere, schlichte Gläser. Besteck ist nahezu stabil, während Töpfe und Pfannen um vier Prozent, Elektrogeräte um neun Prozent und die übrigen Haushaltssortimente um sieben Prozent zulegen konnten.

Das Marktvolumen in Deutschland ist seit 2007 nur leicht rückläufig. Es umfasst nach Angaben der BBE im Jahr 2009 2,889 Mrd. Euro im Bereich Tavola (Trinkgläser, Geschirr, Bestecke und Tischwaren), 2,435 Mrd. Euro Domus (Dekoration, Kerzen etc.) und 3,439 Mrd. Euro Cucina (Koch- und Backgeschirr, Pfannen, Messer, Küchenhelfer etc.) zu Endverbraucherpreisen. Es war im Krisenjahr 2009 nur um 1,7 Prozent zurück gegangen.

Der Fachhandel meldet regelmäßig die Kundenzahl, gemessen an der Zahl der Kassenbons. Der Umsatz pro Kunde ist im Jahr 2010 um 0,9 Prozent gestiegen, die Zahl der kaufenden Kunden ist im Jahr 2010 leicht um 1,1 Prozent zurück gegangen. Die Beschäftigtenzahl hat mit minus 0,2 Prozent den gleichen Wert wie die Umsatzentwicklung, folglich ist der Umsatz je beschäftigter Person nicht weiter gestiegen.

Der Fachhandel für den gedeckten Tisch, Hausrat und Wohnkultur diversifiziert sein Angebot stärker denn je. Mit hochwertiger Dekoration für Balkon und Garten und mit einem attraktiven Angebot von Grill und Zubehör, dessen Marktvolumen lt. BBE innerhalb von nur vier Jahren um 70 Prozent gestiegen ist. "Bei den Elektrogeräten sind es überwiegend Küchengeräte, allen voran Kaffeeautomaten und das Frühstückssortiment mit Toastern etc.", berichtet Gerald Funk, Präsident des GPK-Bundesverbandes, aus dem von ihm geführten Haus Kustermann in München, "und auch an Küchenmaschinen, die höchsten Design-Ansprüchen genügen, haben wir und unsere Kunden zunehmend Freude."

Die Zahl der GPK/Hausrat-Eisenwaren-Fachgeschäfte ist laut GfK von 5.250 im Jahr 2009 auf 5.130 im Jahr 2010 leicht gesunken. 60 Prozent der Geschäfte führen die Warengruppe Kaffee- und Speiseservice. Erfreulich ist die Wiederbesetzung von Standorten, an denen Fachgeschäfte - meist wegen fehlender Nachfolge - geschlossen hatten. Hier sind es meist Filialen zu bestehenden Fachhändlern, wie beispielsweise in Ravensburg (Abt), Esslingen (Trischler) und Minden (MWM Living 4 You). Mit Spannung wird die Eröffnung des ersten Konzept-Stores "Culinarion" der EK Servicegroup ab 31. März in Paderborn erwartet. Hochwertige Produkte für die kreative Küche werden dort auf 150 Quadratmetern angeboten. Nach erfolgreichem Test soll dieses Geschäftskonzept allen Mitgliedern der Verbundgruppe angeboten werden.

Neben den Fachgeschäften stellen die Fachabteilungen der Waren- und Möbelhäuser, die oftmals ein auch breites Sortiment präsentieren, den zweiten wichtigen Vertriebsweg in der Branche dar. Gemessen an den von Privathaushalten nachgefragten GPK- und Haushaltswaren werden lt. BBE 31,1 Prozent über die Fachgeschäfte verkauft, 14,9 Prozent über den Möbelhandel mit 14,9 Prozent. Der Anteil der Versender - dies umfasst insbesondere den Online-Handel - liegt mit 9,0 Prozent Marktanteil noch vor den Warenhäusern mit 8,4 Prozent.

Die entscheidende Frage ist, wie sich die Fachgeschäfte in Zukunft weiter entwickeln. Je nach Standort und Wettbewerbslage werden beispielsweise Geschenkartikel, Wohnaccessoires und Kleinmöbel, Spielwaren, Papeterieartikel sowie Lederwaren geführt. Neben der Themenorientierung spielt das Eventmarketing eine immer größere Rolle, um Fachgeschäfte positiv gegenüber Filialbetrieben zu differenzieren: Kochkurse, Weinproben, Dekorationsseminare, Messerschleifen und Glasgravuren sind nur einige Beispiele.

Multichannel-Marketing wird von immer mehr Geschäften betrieben. Dazu zählt insbesondere die Ergänzung durch einen Webshop. "Wir haben mit unserem Webshop, der mittlerweile ca. 25.000 Artikel umfasst, schon nach wenigen Wochen gute Erfahrungen gemacht", erläutert Hermann Hutter von dem Unternehmen Abt in Ulm. "Es sind häufig unsere Kunden, die sich hier orientieren und ordern und dies als ergänzende Dienstleistung zu unserem Haus am Münsterplatz sehen. Und auch die Zahl der Neukunden steigt anhaltend."

Branchentagung am 6./7. Juni 2011 in Ulm

Präsidiumsmitglied Hutter war es auch, der die Branchentagung, die alle zwei Jahre immer in einer anderen Stadt durchgeführt wird, für den 6./7. Juni 2011 nach Ulm geholt hat. Hier treffen sich die Unternehmer und Geschäftsführer aus Handel und Industrie. Neben dem zweitägigen Programm gibt es interessante Angebote vor Ort: Bereits am Sonntag, 5. Juni, lädt die WMF alle Teilnehmer nach Geislingen ein, wo exklusiv eine Topffertigung laufen wird. Für die Hin- und Rückfahrt wird ein Dampfzug angeheizt, während es am Stammsitz des Marktführers Kulinarisches und Kommunikation geben wird. Montagnachmittag steht eine Ulm-Führung auf der Agenda, die sich vor allem mit Einzelhandelskonzepten auseinander setzt und natürlich das Unternehmen Abt am Münsterplatz einbezieht. Der Branchenabend findet im Wiley-Club in Neu-Ulm statt.

Branchenbetriebsvergleich jetzt auf breiter Basis

33 Jahre lang war der Monatsvergleich des Bundesverbandes überwiegend eine Angelegenheit der Erfa-Gruppen-Händler - sieht man einmal von der monatlichen Berichterstattung in der Zeitschrift "P und G" ab. Beginnend mit dem Monatsvergleich Januar 2011 und dem Jahresbetriebsvergleich 2010 wird er jetzt auf das Institut für Handelsforschung (IFH) Köln, übertragen und zugleich breiteren Kreisen der Branche zugänglich gemacht. Die Verbundgruppe EK Servicegroup, der Zentralverband Hartwarenhandel (ZHH), der beim IFH bereits einen Betriebsvergleich für den Großhandel/PVH durchführen lässt, und der GPK-Bundesverband unterstützen jetzt gemeinsam diesen Vergleich und öffnen ihn für Fachgeschäfte im Bereich Haushalt, Tisch- und Küchenaccessoires. "Das IFH bietet eine wirklich einfache Online-Dateneingabe, attraktive grafische Auswertungen", so Bundesverbands-Geschäftsführer Thomas Grothkopp, "wir profitieren von der langjährigen Erfahrung dieses Instituts, das auch für benachbarte Branchen wie den Buchhandel erfolgreich arbeitet."

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband für den gedeckten Tisch, Hausrat und Wohnkultur e.V. (GPK) Pressestelle Frangenheimstr. 6, 50931 Köln Telefon: (0221) 94083-20, Telefax: (0221) 93083-90

(tr)

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