Pressemitteilung |

Stabile Nachfrage bei Tisch- und Küchenausstattung / GPK-Bundesverband sieht Category Management als zentrales Thema für die Standortsicherung

(Köln) - Die Fachgeschäfte für Tisch- und Küchenausstattung, Geschenkartikel und Wohnaccessoires konnten im 1. Halbjahr 2011 eine durchschnittliche Umsatzsteigerung von 1 Prozent verzeichnen. Das 1. Tertial 2011 lag deutlich besser, doch der Juni verlief mit minus 1,8 Prozent nicht optimal. Letztlich entscheiden aber die letzten vier Monate, wie ein Jahr insgesamt verläuft. Bei der weiterhin soliden Kaufstimmung der Kunden ist die Branche optimistisch, das kleine Plus halten zu können.

Ähnlich äußert sich der Handelsverband Deutschland (HDE) nach dem ersten Halbjahr. Der klassische Einzelhandel schloss diesen Zeitraum mit nominal 2,7 Prozent Zuwachs, preisbereinigt 1,5%, ab. Dabei fanden die stärkeren Preisveränderungen im Lebensmittelbereich statt. Die HDE-Konsumprognose für das Jahr 2011 liegt bei 1,5 Prozent nominal, bei jetziger Preissteigerungsrate ganz leicht im Minus.

Stärkere Veränderungen verzeichnet der Bundesverband für den gedeckten Tisch, Hausrat und Wohnkultur (GPK) in den einzelnen Warengruppen: Die von ihm vertretenen Fachhändler haben die stärksten Steigerungen mit 30 Prozent bei Elektrokleingeräten und im Bereich Garten/Outdoor mit 13%, gefolgt von 6 Prozent bei Küchenausstattung und Hausrat. Hier ragen die Schneidwaren mit plus 12 Prozent heraus, gefolgt von Töpfen/Pfannen mit plus 8%. Die Tischausstattung verläuft uneinheitlich: Bestecke konnten um 12 Prozent zulegen, wo sicherlich die überproportionale Preisentwicklung, im Extrem bei Silber, zu berücksichtigen ist. Geschirr und Tischaccessoires verloren um jeweils mehr als 10%, wobei gerade letztere im Weihnachtsgeschäft durchaus wieder deutlich zulegen könnten.

Das Institut für Handelsforschung (IFH), das diese Erhebungen im Einzelhandel durchführt, hat die teilnehmenden Händler auch nach der erwarteten Umsatzentwicklung gefragt. 73 Prozent von ihnen erwarten einen in etwa gleichen Umsatzverlauf wie im 1. Halbjahr, 18 Prozent sogar einen steigenden, während die Zahl derjenigen, die mit einer sinkenden Nachfrage rechnen, mit 9 Prozent sehr klein ist. Die Einflussfaktoren sind schwer einzuschätzen: Das Wetter praktisch gar nicht und die Gemütslage der Kunden nur schwer, die im 1. Halbjahr mit der Atomkatastrophe in Japan, mit den Unruhen in Nordafrika und dem Nahen Osten und den Staatsfinanzkrisen in EU-Europa und den USA immer wieder gedämpft wurde. Andererseits helfen der Branche die gute Industriekonjunktur und der vergleichsweise hohe Beschäftigungsstand in Deutschland.

Schwerpunktthema für den GPK-Bundesverband ist gemeinsam mit dem Projektpartner EK/servicegroup das Category Management (CM). Dieses hat jetzt deutlich an Fahrt aufgenommen, nachdem der Bielefelder Einkaufsverband eine Mitarbeiterin ganz für die Koordination zur Verfügung gestellt hat. Im Frühjahr wurde durch Bormann & Gordon eine Kundenbefragung durchgeführt und Ende Mai den Beteiligten vorgestellt. Sie bildet eine solide Basis für die weiteren Arbeiten. In Kürze steht fest, welche Händler die Pilotteilnehmer sind, bei denen die Neukonzipierung getestet wird. Die Erfolgsanalyse wird nicht nur im Vorher-Nachher-Vergleich mit Kennzahlen über Flächen- und Pro-Kopf-Umsatz erfolgen, sondern auch qualitativ mit einer Kundenbefragung der jeweiligen Händler. Damit soll erhoben werden, wie die Kunden die Veränderungen wahrnehmen und bewerten. Die Pilotphase wird im Jahr 2012 unmittelbar nach dem Weihnachtsgeschäft starten. "Für unseren Bundesverband ist dieses Projekt eine zukunftsweisende Maßnahme, um Fachgeschäftsstandorte in den Zentren unserer Städte profitabel zu machen," begründet Gerald Funk als Präsident des Bundesverbandes sein Engagement und das seines Vorgängers Carl Reckers als Projektbeauftragtem, "denn letztlich gilt es - auch für Markenhersteller - Standorte zu sichern und Unternehmen nachfolgefähig zu machen."

Der CM-Ansatz wurde auf der GPK-Branchentagung am 6./7. Juni in Ulm vorgestellt. Hier befassten sich mehrere Referate mit Flächenproduktivität, der Auswirkung neu konzipierter Geschäfte auf die Kunden und das Betriebsergebnis. Es wurden Erfahrungen aus einer anderen Branche, der Bürowirtschaft, eingebracht, hier hat GS1 Germany vorgestellt, wie CM im Lebensmittel- und Near-Food-Sektor seit längerem erfolgreich praktiziert wird.

Die GPK-Branchentagung war insgesamt ein großer Erfolg: Mit 286 Teilnehmern war es die größte Veranstaltung seit der Jubiläumstagung im Jahr 2000 in Berlin. Sie startete mit einer Dampfzugfahrt als Exkursion zur WMF nach Geislingen, wo ein sowohl inhaltlich, als auch kulturell sehr attraktives Programm geboten wurde. Das zweitägige Programm im Congress Center Ulm bestritten 15 Referenten, deren Leistungen überwiegend sehr gut und gut bewertet wurden. Dies führte zu einer Durchschnittsnote von 2,3. Beeindruckt hat die Stadtexkursion Ulm, die historische Bauten, nette Geschichten und vor allem Geschäftsbesuche beinhaltete, ganz zum Schluss das Unternehmen Abt am Münsterplatz. Anschließend ging es zum Branchenabend in den Wiley-Club nach Neu-Ulm und damit auf die bayerische Seite der Donau. Als nahezu perfekt wurden Organisation und Betreuung, Ablauf, Essen und Räumlichkeiten bewertet. Dazu beigetragen haben die zahlreichen Sponsoren - Lieferanten und Dienstleister der Branche - und die Unterstützung vor Ort durch den Handelsverband Baden-Württemberg.

Ein weiteres Schwerpunktthema des Bundesverbandes ist die Übertragung des Monats- und des Jahresbetriebsvergleichs auf das Institut für Handelsforschung (IFH). Gemeinsam mit allen Betreuern der Erfa-Gruppen der Branche, gemeinsam mit EK/servicegroup und dem Zentralverband Hartwarenhandel (ZHH) werden seit Januar 2011 monatliche Umsatzdaten - ausdifferenziert nach Sortimenten und Warengruppen - und weitere wichtige Kennziffern gemeldet. Am 31. August ist Eingabeschluss für die Daten zum Jahresbetriebsvergleich 2010. Für Händler aus Erfa-Gruppen ist bei diesem ersten Durchlauf die Teilnahme kostenlos.

Positiv beurteilt der Bundesverband die Messe "Tendence". Der Verband hatte sich intensiv mit den verschiedenen Regionalmessen im Sommer 2011 auseinandergesetzt und eine Übersicht veröffentlicht. Daraus ergibt sich eine herausragende Positionierung der "Tendence" hinsichtlich Aussteller- und Besucherzahl und der europäischen Ausrichtung. "Unsere Mitgliedsunternehmen besuchen sowohl ihre jeweilige Regionalmesse wie auch in großer Zahl die Herbstmesse in Frankfurt", konstatiert Ralf Cordes, Vizepräsident des Bundesverbandes, "die Profile dieser Messen ergänzen sich hervorragend". Kritisch äußert sich Cordes, der ein Fachgeschäft im sauerländischen Lennestadt führt, über die neu entstandene Situation zweier Regionalmessen in seinem Bundesland Nordrhein-Westfalen, die für ihn und seine Mitarbeiterinnen einen doppelten Reiseaufwand bedeuten.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband für den gedeckten Tisch, Hausrat und Wohnkultur e.V. (GPK) Pressestelle Frangenheimstr. 6, 50931 Köln Telefon: (0221) 94083-20, Telefax: (0221) 93083-90

(cl)

NEWS TEILEN: