Moderates Wachstum auf dem Apothekenmarkt
(Berlin / Frankfurt) - Die Umsätze des deutschen Apothekenmarktes belaufen sich im 1. Halbjahr 2000 auf 15,1 Milliarden Mark zu Herstellerabgabepreisen. Dies bedeutet ein Wachstum von 4,2 Prozent gegenüber dem 1. Halbjahr 1999.
Wie der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) in Berlin mitteilte, ist das Umsatzwachstum allein auf rezeptpflichtige Präparate zurückzuführen, die im 1. Halbjahr 2000 einen Zuwachs von 6,9 Prozent erreichten. Mit einem Umsatzanteil von 73 Prozent am Gesamtmarkt dominieren rezeptpflichtige Medikamente den Apothekenmarkt. Dagegen sind rezeptfreie Arzneimittel mit -2,6 Prozent im Vergleich zu den ersten 6 Monaten des Vorjahres weiterhin rückläufig. Seine Aussage stützte der Verband auf eine aktuelle Studie des Instituts für Medizinische Statistik (IMS HEALTH) in Frankfurt / Main.
Die insgesamt nur leichten Zuwächse des Apothekenmarktes im 1. Quartal 2000 lassen sich nach Auskunft des Verbandes durch das hohe Umsatzniveau der ersten drei Monate des Vorjahres erklären: Anfang 1999 hatte eine Grippewelle den Arzneimittelverbrauch in die Höhe getrieben.
Der Absatz im Apothekenmarkt gehe im 1. Halbjahr 2000 um -1,6 Prozent auf 802,3 Millionen Packungseinheiten zurück. Während rezeptpflichtige Präparate mit einem leichten Plus von 1 Prozent bei 345,6 Mio. Packungen stagnierten, nehme der Absatz rezeptfreier Arzneimittel mit -3,1 Prozent weiter auf 456,7 Mio. Packungen ab, so der BPI.
Auch bei der Betrachtung der Mengenentwicklung käme dem hohen Vorjahresniveau eine hohe Bedeutung zu. Denn im Marktsegment der rezeptfreien Arzneimittel spiele der Rückgang der Verordnungen eine entscheidende Rolle. "Aufgrund des Sparkurses im Gesundheitswesen verzichten die Ärzte zunehmend auf die Verordnungen rezeptfreier Arzneimittel. Die Patienten sind folglich gezwungen, sich diese Präparate selbst zu kaufen," erklärt BPI-Hauptgeschäftsführer Dr. Hans Sendler. Allerdings könne die Selbstmedikation in der Apotheke diesen Trend nur teilweise kompensieren, da manche Patienten auf die Medikamente verzichteten oder sich diese in den Vertriebskanälen außerhalb der Apotheke besorgen würden. Dieses erkläre auch die hohen Zuwachsraten im Arzneimittelbereich der Drogerie- und Verbrauchermärkte, so der BPI-Hauptgeschäftsführer abschließend.
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