Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

NABU begrüßt Ernennung von Künast zur Verbraucherministerin

(Bonn) - Der Naturschutzbund NABU hat die Ernennung von Renate Künast (Grüne) zur neuen Bundesministerin für Verbraucherschutz und Landwirtschaft begrüßt. Damit werde die personelle Voraussetzung für einen Neuanfang in der Verbraucher- und Landwirtschaftspolitik geschaffen. "Das vorrangige Ziel muss sein, das Vertrauen der Menschen in die Sicherheit ihrer Lebensmittel zurückzugewinnen", betonte NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd Billen. Eine Ministerin, die nicht dem Filz der landwirtschaftlichen Interessenpolitik verpflichtet ist, habe hierfür gute Chancen. "Die Vertreter der Agrarlobby sollten erkennen, dass diese Personalentscheidung die einzige Chance ist, den ramponierten Ruf der Landwirtschaft langsam wieder aufzupolieren", so Billen weiter.

Nach Auffassung des NABU muss sich der neue Schwerpunkt des Ministeriums möglichst rasch auch in einem neuen organisatorischen Zuschnitt wiederfinden. "Wir brauchen ein Kompetenzzentrum statt des bisherigen Kompetenzwirrwarrs", sagte Billen. Der neuen Bundesverbraucherministerin müsse jetzt möglichst rasch ein schlagkräftiges und kompetentes Bundesamt für Verbraucherschutz zur Seite gestellt werden. "So unabhängig, dass es der rot-grünen Bundesregierung nötigenfalls auch in Sachen Verbraucherschutz öffentlich auf die Sprünge helfen kann", betonte Billen.

Die Wende in der Agrarpolitik ist für den NABU mittlerweile eine ausgemachte Sache. "Das muss nach der mehrfachen Zielvorgabe des Kanzlers jetzt natürlich möglichst rasch auch durch Taten angepackt werden", forderte der NABU-Geschäftsführer. Die neue Ministerin müsse die Chancen, die sich aus der BSE-Krise ergeben, nutzen, um den ökologischen Landbau jetzt energisch voranzubringen. Seit Antritt der rot-grünen Regierungskoalition in Berlin habe der Ökolandbau buchstäblich stagniert. Dagegen sei auch der konventionelle bäuerliche Familienbetrieb in Bayern heutzutage immer noch Teil einer undurchschaubaren industriell ausgerichteten Produktionskette. "Das muss sich natürlich umgehend ändern, eine transparente Erzeugung von gesunden Lebensmitteln muss wieder zur Regel werden", forderte Billen.

Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. Herbert-Rabius-Str. 26 53225 Bonn Telefon: 0228/4036-141 Telefax: 0228/4036-200

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