Pressemitteilung | Apothekerkammer Nordrhein

Natur hilft heilen – wenn Sie Ihren Apotheker fragen / Wechselwirkungen auch bei pflanzlichen Mitteln

(Düsseldorf) - Kopfschmerzen, Magenverstimmung oder Erkältung: Solche alltäglichen Gesundheitsbeschwerden werden inzwischen häufig in Eigenregie behandelt. Viele Patienten greifen bei der Selbstmedikation unkritisch zu pflanzlichen Präparaten, in dem falschen Glauben, diese hätten im Gegensatz zu chemisch hergestellten Arzneimitteln keine Nebenwirkungen. Die Folge: Pflanzliche Arzneimittel werden nicht nur in der Apotheke gekauft, sondern auch in Supermärkten. Doch das ist nicht ohne Risiko, wie die Apotheker in Nordrhein berichten.

„Auch bei pflanzlichen Arzneimitteln handelt es sich um Waren besonderer Art, die nicht mit Lebensmitteln gleichzusetzen sind“, sagt Martin Katzenbach, Pressesprecher der Apotheker in Nordrhein. Oft sei es so, dass die Kranken unterdosierte pflanzliche Arzneimittel aus Drogerien oder Supermärkten kaufen. „Bei diesen Wirkstoffen ist anders als bei den Arzneimitteln in den Apotheken die Wirksamkeit aber nicht gesichert“, unterstreicht Katzenbach. Dazu kommt: Auch Medikamente auf pflanzlicher Basis können unerwünschte Wirkungen hervorrufen, auf die die Apotheker aufmerksam machen. So vertragen sich beispielsweise Johanniskrautpräparate nicht mit einem intensiven Sonnenbad oder Solariumbesuch. Die Wirkstoffe im Johanniskraut können die Haut sonnenempfindlicher machen, so dass unangenehme Rötungen entstehen. „Im Gegensatz zum Supermarkt werden sie in den Apotheken darüber entsprechend aufgeklärt“, so der Pressesprecher.

„Arzneimittel auf pflanzlicher Basis sind auf jeden Fall eine wichtige Alternative und sinnvolle Ergänzung“, bestätigen die Apotheker in Nordrhein. Das gilt aber nur, wenn sich die Patienten auch beraten lassen. So können die Apotheker in Nordrhein zum Beispiel auf die Vorteile der pflanzlichen Arzneimittel aufmerksam machen. Gerade bei der Einnahme von Beruhigungsmitteln wie Baldrian oder Melisse zur Verbesserung der Schlafqualität wird das deutlich. „Am nächsten Tag ist das Reaktionsvermögen der Patienten nicht beeinträchtigt, im Gegensatz zu vielen chemischen Beruhigungsmitteln“, so Katzenbach.

Dass die Wirkung von pflanzlichen Arzneimitteln nicht mit chemischen gleichzusetzen ist, sollten die Patienten ebenfalls wissen. „Die Wirkung der meisten Pflanzenpräparate hängt von der Dosierung ab. Ein Patient muss manchmal mehr Geduld als bei chemischen Medikamenten aufbringen, damit sich sein Leiden bessert.“

Quelle und Kontaktadresse:
Apothekerkammer Nordrhein Körperschaft des öffentlichen Rechts Dr. Franz-Josef Schulte-Löbbert, Geschäftsführer Poststr. 4, 40213 Düsseldorf Telefon: (0211) 8388-100, Telefax: (0211) 8388-299

(el)

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