Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand

Nicht alle Globalisierungsgegner verbreiten platte Kapitalismuskritik

(Berlin) - „Die Liberalisierung und Internationalisierung der Wirtschaft hat zu Wachstums- und Realeinkommensgewinnen für die deutsche Wirtschaft geführt, die ohne die Globalisierung nicht möglich gewesen wären“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Heinz Putzhammer am 30. Juli 2001 in Berlin.

Nicht alle Globalisierungskritiker seien Kapitalismuskritiker der plattesten Sorte. In der Mehrzahl treten sie für eine gerechtere Verteilung der Gewinne des Freihandels ein. So sei die Forderung nach „Erschließung des Handels auch für die Armen“ zu verstehen. Während Entwicklungsländer über die Kreditgewährungsprogramme des IWF und der Weltbank sowie der Handelsverpflichtungen der WTO unter Druck stehen, ihre Kaptial-, Güter- und Dienstleistungsmärkte zu öffnen, existieren in den Handelsverträgen der Industrieländer Bestimmungen, die Handelshemmnisse in wichtigen Bereichen ermöglichen. Zum Beispiel bei Subventionen in der Landwirtschaft, Antidumping oder dem Schutz des Patente.

„Inzwischen erkennen wir, dass die Früchte des Handels gleicher verteilt werden müssen“, stellte Heinz Putzhammer fest. In dieser Situation spiele die soziale Dimension der Globalisierung für die Zukunft des globalen Handels- und Investitionsregimes eine entscheidende Rolle. „Das größte Deregulierungs- und Liberalisierungsprogramm der Welt – der europäische Binnenmarkt – wäre ohne eine sozialstaatliche Komponente nicht möglich gewesen. Die soziale Bewegung der friedlichen Globalisierungskritiker hat damit durchaus seine Berechtigung“, sagte Putzhammer.

Quelle und Kontaktadresse:
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