"Offenen Brief" an Schröder und Trittin: Atomkraftwerke können zu bevorzugten Zielen von Terroranschlägen werden
(Bonn) - Der DNR-Präsident Hubert Weinzierl hat sich am 14. September in einem Offenen Brief an Bundeskanzler Gerhard Schröder und Bundesumweltminister Jürgen Trittin mit folgendem Brief gewandt.
Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,
sehr geehrter Herr Bundesumweltminister,
nach den Terroranschlägen in den USA hat sich auch in Deutschland die Sicherheitslage von Grund auf verändert. Nach Auffassung des DNR betrifft dies insbesondere auch die "friedliche" Nutzung der Atomkraft.
Ich erinnere an Prof. Carl Friedrich Weizsäcker, der bereits 1988 einräumte, dass ein Staat mit Atomreaktoren im Krieg oder Terrorfall praktisch nicht verteidigbar ist.
Der DNR teilt diese Auffassung und warnt davor, in der Frage der Atommülllagerung zur Tagesordnung überzugehen. Atomkraftwerke wie Atommüll-Lager könnten zu bevorzugten Zielen von Terroranschlägen werden. Ganz aktuell fordern wir Sie daher auf, die derzeit laufenden Genehmigungsverfahren zur Errichtung von Standortzwischenlagern zu unterbrechen, die nächsten Termine abzusagen und mit erneuerten Unterlagen, (in denen der Flugzeugabsturz nicht als "Restrisiko" abgetan wird) völlig neu zu beginnen.
Mit freundlichen Grüßen
Hubert Weinzierl
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Naturschutzring Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände (DNR) e.V.
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