Pressemitteilung | Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband - Gesamtverband e. V.

Paritätischer fordert gemeinnützige Arbeit statt Haft für junge Straftäter

(Frankfurt) - Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat die Bundesregierung aufgefordert, zügig ihre Pläne umzusetzen, wonach gemeinnützige Arbeit als Alternative zu Haftstrafen ermöglicht werden soll. "Die dringend notwendige Reform des Sanktionenrechts darf nicht in der Schublade verschwinden", mahnte Verbandsvorsitzende Barbara Stolterfoht anläßlich einer Fachtagung des Paritätischen Wohlfahrtsverbands zum Thema "Gemeinnützige Arbeit als Strafe?" am 19. November in Frankfurt am Main. Diese Gefahr bestehe jedoch angesichts der neuen Prioritätensetzung nach dem 11. September. Werde der Gesetzentwurf des Justizministeriums nicht bald von Kabinett und Bundestag verabschiedet, habe er keine Chance mehr, noch in dieser Legislaturperiode umgesetzt zu werden, mahnte Stolterfoht.

Die Reform des Sanktionenrechts sei zu begrüßen, weil sie eine Alternative zur Bestrafung vorwiegend junger Täter biete, die erstmals zu einer kurzen Freiheitsstrafe verurteilt werden, sagte Stolterfoht. Den Richterinnen und Richtern solle damit die Möglichkeit gegeben werden, neben Haft- und Geldstrafe weitere Sanktionsmöglichkeiten anzuwenden, die unter dem Gesichtspunkt der sozialen Reintegration im Einzelfall sinnvoller erschienen."Pädagogisch betreute, sinnvolle Arbeit im sozialen Bereich hat gegenüber einer Haftstrafe, die häufig zum Verlust von Arbeitsplatz und Wohnung sowie zu weiterer Kriminalisierung führt, entscheidende Vorteile", betonte Barbara Stolterfoht.

Dabei gehe es den gemeinnützigen Initiativen keinesfalls darum, auf diesem Weg an billige Arbeitskräfte zu kommen oder zum langen Arm der Justiz zu werden. Sie sähen sich in erster Linie in einer anwaltschaftlichen Funktion für die jungen Straftäter, denen in aller Regel mit integrierenden Maßnahmen mehr geholfen sei als mit pädagogisch umstrittenen Haftstrafen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband - Gesamtverband e.V. - Heinrich-Hoffmann-Str. 3 60528 Frankfurt Telefon: 069/67060 Telefax: 069/67062 04

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