Politik muss Nebenwirkungen der Windkraft einkalkulieren / Schwankende Windstrom-Lieferungen besser integrieren
(Berlin) - "Die dena-Studie zeigt, dass die Programme zur Förderung Erneuerbarer Energien überarbeitet werden müssen. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz kann die Integration der Erneuerbaren in das Stromsystem nicht sicherstellen. Schon heute geht das ungezügelte Wachstum der Windkraft an die Grenzen der Belastbarkeit der Netze. Die Politik muss endlich einkalkulieren, welche Nebenwirkungen der staatlich geförderte Windenergie-Zuwachs hat und die erforderlichen Schritte unternehmen", erklärte Eberhard Meller, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft (VDEW), Berlin, in einer ersten Stellungnahme zur dena-Studie.
"Zur Integration der stark schwankenden Windkraft müssen immer mehr konventionelle Kraftwerksreserven vorgehalten und bis 2015 rund 850 Kilometer neue Stromleitungen gebaut werden. Wer ja zum Ausbau der Windenergie sagt, muss auch ja zur Erweiterung der Netze sagen. Ausbau der Windenergie und Ausbau der Netze müssen zwingend koordiniert werden", betonte Konstantin Staschus, Geschäftsführer des Verbandes der Netzbetreiber (VDN) beim VDEW. Außerdem müsse künftig ein gezieltes Erzeugungsmanagement die extremen Ausschläge bei den Windstrom-Lieferungen glätten, um die Stabilität in den Netzen zu sichern. Dafür und für den Bau neuer Leitungen sei es höchste Zeit, zumal man auch mit Widerständen der betroffenen Bürger rechnen müsse.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Elektrizitätswirtschaft e.V. (VDEW)
Robert-Koch-Platz 4, 10115 Berlin
Telefon: 030/726147-0, Telefax: 030/726147-140
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