Pressemitteilung | Deutscher Verband für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation e. V. (DVPT)

Porto für farbige Umschläge bleibt bei der Deutschen Post AG teuer / Auch die neueste Generation von Postsortieranlagen kann keine bunten Umschläge verarbeiten

(Offenbach am Main) - In den letzten Monaten gab es viele Zeitungsberichte über die Auslieferung und Inbetriebnahme von Postsortieranlagen der nächsten Generation bei der Deutschen Post AG. Insgesamt hat die Deutsche Post 288 Sortiermaschinen für Standard- und Kompaktbriefe sowie 97 Sortiermaschinen für Groß- und Maxibriefe bestellt, die bis 2012 geliefert und installiert werden. Die Investitionssumme beträgt rund 420 Millionen Euro und ist laut Jürgen Gerdes, Konzernvorstand Brief, die größte Investition in neue Technik seit dem Bau der Briefzentren Mitte der Neunziger Jahre.

Im Sinne einer bunten Postwelt greifen Postbenutzer immer häufiger zu farbigen Briefumschlägen. Umso erstaunlicher ist es, dass die Deutsche Post AG die Angestellten am Schalter nach den ersten Auslieferungen angewiesen hat, Standardbriefe (55 Cent) in bunten Umschlägen als Kompaktbriefe mit 90 Cent zu berechnen. Der Grund ist laut der Deutschen Post AG die fehlende Automationsfähigkeit bei bunten Umschlägen. Seit dem 1. Juli 2010 steht nun auch erstmals offiziell im "Leistungen und Preise"-Heft auf Seite 15, wie Automationsfähigkeit bei Standardbriefen zu gewährleisten ist:

"Die Sendung muss weiß oder in einfarbigen Pastelltönen gestaltet sein."

"Erfüllt Ihre Sendung nicht die Anforderungen der maschinellen Bearbeitung, wird das Entgelt für den Kompaktbrief erhoben."

Dem DVPT sind weltweit keine Postunternehmen bekannt, die bei bunten Umschlägen ähnlich verfahren. "Vielmehr sind uns Praktiken von anderen Postunternehmen bekannt, die aus Kundenfreundlichkeit während des Sortierwegs auf der Sortieranlage automatisiert einen weißen Streifen in der Codierzone der Sendung anbringen", erklärt DVPT-Postexperte Serkan Antmen. "Dadurch ist die Sendung bei weiteren Sortierläufen weiterhin lesbar, muss nicht händig sortiert werden und es entstehen weder Extrakosten für den Absender noch Nachporto für den Empfänger."

Der DVPT mahnt schon seit langem eine Serviceverbesserung bei der Postdienstleistung an, die durch weniger Standards und Preisstufen dem Postkunden das Briefeschreiben erleichtern würde.

Quelle und Kontaktadresse:
DVPT Deutscher Verband für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation e. V. Pressestelle Aliceplatz 10, 63065 Offenbach Telefon: (069) 8297220, Telefax: (069) 82972226

NEWS TEILEN: