Pressemitteilung | AOK - Bundesverband

Prävention für sozial Benachteiligte – Expertengespräch der AOK

(Bonn) - „Individuelle Präventionsangebote der Kassen erreichen gerade sozial Benachteiligte zu wenig, die sie besonders nötig haben.“ Das erklärte Dr. Rolf Hoberg, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes, am 19. Oktober auf einem Expertenhearing der AOK in Köln.

Ein erfolgversprechendes Präventionsangebot für sozial Benachteiligte biete aus Sicht der AOK der sogenannte Setting-Ansatz, bei dem die Betroffenen in ihrem Umfeld angesprochen werden und deren Lebensverhältnisse gesundheitsförderlich beeinflusst werden. So könne gesundheitsgerechtes Verhalten als erstrebenswertes Ziel überhaupt erst vermittelt werden, so Hoberg. Besonders wichtig sei es, auch die Kinder in sozial schwachen Familien gesundheitlich zu fördern. „So könnten deren sonst lebenslang schlechteren Gesundheitschancen positiv beeinflusst werden.“ Daher konzentriere sich die AOK darauf, neue Setting-Ansätze zunächst im Rahmen von Modellprojekten mit Schulen zu erproben.

Allerdings könnten die Krankenkassen die Aufgabe einer gezielten Prävention von sozial Benachteiligten nicht alleine schultern. Hier sei eine enge Kooperation mit allen Verantwortlichen der jeweiligen Settingbereiche notwendig. Dass die AOK vielversprechende Präventionsansätze biete, zeigten die Erfolge auf dem Gebiet der betrieblichen Gesundheitsförderung. „Deswegen werden wir uns auch keinesfalls auf die Rolle als Mäzen beschränken“, sagte Hoberg. “Vielmehr wollen wir Prävention auch für diese Zielgruppen aktiv mitgestalten, soweit dies für uns machbar ist. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass der Wettbewerb keinerlei Anreize für eine Risikoselektion bieten darf.“ Grundsätzlich wichtig sei es aber auch, die soziale Benachteiligung der Betroffenen selbst abzubauen. Hier seien Bildungspolitik, Arbeitsmarktpolitik und Sozialpolitik gemeinsam gefordert.

Die Experten aus dem Bereich der Gesundheitsförderung, die heute in Köln über die Prävention für sozial Benachteiligte diskutieren, forderte er auf, nach konkreten Ansätzen zu suchen, die finanziell machbar und qualitätsgesichert sind.

Quelle und Kontaktadresse:
AOK - Bundesverband Kortrijker Str. 1 53177 Bonn Telefon: 0228/8430 Telefax: 0228/843502

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