Pressemitteilung | Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) - Hauptstadtbüro

Protest gegen Niedriglöhne bei "Autogrill Deutschland" / / NGG startet "Benetton-Aktion" am 12. September

(Berlin) - Billig, billiger, Benetton - eine italienische Familie drückt die deutschen Löhne: "Billiglöhne made in Italy" werden an deutschen Autobahnraststätten gezahlt - bei der "Autogrill Deutschland GmbH". Die Benetton-Familie besitzt nicht nur die Mehrheitsanteile an der gleichnamigen Modefirma, sondern über eine Holding indirekt auch die Mehrheit an Autogrill, einem internationalen Catering-Konzern, der in Deutschland mit rund 1.300 Beschäftigten Pächter an 37 Autobahnraststätten, Autohöfen und Flughäfen ist.

"Die Familie Benetton steht über die Mehrheitsbeteiligung an der Modefirma für sozialkritische und nachhaltige Werbung. Bei Autogrill Deutschland erhalten Beschäftigte Stundenlöhne von unter 8,50 Euro. Davon kann kein menschenwürdiges Leben geführt werden. Viele laufen trotz Arbeit Gefahr, Hartz IV beziehen zu müssen, und warten seit Jahren auf eine Lohnerhöhung - vergeblich", sagt Burkhard Siebert, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).
Gefallen lassen sich die Autogrill-Beschäftigten diese "Gutsherrenart" nicht, so die NGG. Seit fast fünf Monaten - mehr als 2.000 Stunden - streiken sie bereits an den Autogrill-Raststätten in Bayern und Thüringen (Eisenach, Hörselgau, Donautal Ost, Greding West und Rhön).

Doch jetzt will die NGG diesem Arbeitskampf eine neue Dimension geben:
Für den kommenden Freitag, 12. September 2014, hat die Gewerkschaft NGG zu einer bundesweiten "Benetton-Aktion" aufgerufen. Die NGG holt den Protest von den Autobahnen in die Innenstädte - vor die Benetton-Filialen in den Citys.
"Wir wollen die Kunden informieren, wie wenig attraktiv Jobs sind, die das Familien-Imperium bietet", so Burkhard Siebert. "Wir fordern für die Raststätten in Thüringen und Bayern den erstmaligen Abschluss eines Tarifvertrages mit deutlich höheren Einkommen und besseren Arbeitsbedingungen. Der Gier internationaler Konzerne müssen Grenzen gesetzt werden. Gute Arbeit braucht gute Bezahlung. Gute Arbeit gibt es nur mit Tarifvertrag."

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Hauptstadtbüro Pressestelle Luisenstr. 38, 10117 Berlin Telefon: (030) 288849693, Fax: (030) 288849699

(sy)

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