Pressemitteilung | Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V. (bpt)

Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes in Frage gestellt: Bundesrats verweist 16. Arzneimittelgesetznovelle zur Nachbesserung an Vermittlungsausschuss

(Frankfurt am Main) - In seiner heutigen Sitzung hat der Bundesrat das 16. Gesetz zur Änderung des Arzneimittelgesetzes (AMG) an den Vermittlungsausschuss zur Nachbesserung verwiesen. Der Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) bedauert, dass das Gesetz nach eineinhalb Jahren der Diskussion mit Ländern und Verbänden nicht gebilligt wurde. "Es geht um eine der tiefgreifendsten Gesetzesnovellen mit deutlichen Konsequenzen für die Antibiotikaanwendung, so wie wir es schon lange gefordert haben", erklärt bpt-Präsident Dr. Hans-Joachim Götz. "Würden die gesetzlichen Vorgaben umgesetzt, könnte der Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung reduziert und damit das Risiko der Entstehung und Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen minimiert werden", so Götz.

Auch wenn das Antibiotika-Minimierungskonzept noch nicht der Weisheit letzter Schluss ist, wäre es nach Auffassung des Verbandes immerhin ein vernünftiger Einstieg, um den Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung nach und nach zu reduzieren. Verbesserungen müssen aus der Praxis heraus im laufenden Prozess vorgenommen werden. Die Ablehnung der Gesetzesnovelle erweist der Resistenzproblematik keinen guten Dienst. Vielmehr ist davon auszugehen, dass eine gesetzliche Regelung nun um weitere drei bis vier Jahre verschleppt wird und sich die Probleme verschärfen. "Das ist verantwortungslos. Das Gesetz muss jetzt verabschiedet werden. Das Thema ist zu ernst, um es im Wahlkampf zu verschleißen", so Götz. Der Verband appelliert deshalb an den Vermittlungsausschuss, sich die Ernsthaftigkeit des Themas bewusst zu machen und dem vorliegenden Gesetz zuzustimmen.

Die verworrene politische Situation vorhersehend, haben Landwirtschaft und bpt vor eineinhalb Jahren damit begonnen, ein privatwirtschaftlich organisiertes Antibiotikamonitoring über QS aufzubauen. "Sollte die 16. AMG-Novelle im Vermittlungsausschuss scheitern, bietet uns dieses Instrument die Möglichkeit, die Antibiotikaverbräuche in den Betrieben transparent zu machen und damit selbst aktiv etwas im Sinne der Resistenzproblematik zu bewegen", betont Hans-Joachim Götz. Der Verband wird das QS-Antibiotikamonitoring deshalb weiter unterstützen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V. (bpt) Astrid Behr, Referatsleiterin, Kommunikation Hahnstr. 70, 60528 Frankfurt am Main Telefon: (069) 6698180, Telefax: (069) 6668170

(cl)

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