Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

Sonnleitner fordert vollständiges Verbot prophylaktischer Fütterungsantibiotika

(Berlin/Bonn) - Scharf verurteilt hat der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, die illegale Anwendung von Tierarzneimitteln zur Leistungssteigerung in der Schweinemast. "Es kann und darf bei der Verfolgung krimineller Handlungen kein Pardon und keine Tabus geben". Der Bauernverband decke kein Fehlverhalten, erklärte Sonnleitner auf dem Kreisbauerntag des Bauernverbandes Hohenlohe in Öhringen. Das Vertrauen der Verbraucher in die Fleischproduktion sei durch die BSE-Krise erheblich erschüttert. Deshalb habe der Deutsche Bauernverband eine Initiative gemeinsam mit der CMA gestartet und Experten aus allen Bereichen der Land- und Ernährungswirtschaft an einem "Runden Tisch Landwirtschaft" zusammengeholt. Dieser "Runde Tisch" habe in den vergangenen Wochen konkrete Vorschläge für eine Neuausrichtung der Fleischproduktion erarbeitet. "Die Produktion und der Umgang mit Rohstoffen und Lebensmitteln müssen in der gesamten Lebensmittelkette, also auf allen Produktionsstufen genau definiert und konsequent kontrolliert werden", beschrieb Sonnleitner das Ziel der Neuorientierung. Im Vordergrund stehe der Schutz des Verbrauchers vor gesundheitlichen Risiken, Salmonellen oder Rückständen von Arznei- und Pflanzenschutzmitteln. Zur Verbesserung der Transparenz würden Kennzeichnungssysteme umgesetzt, die jederzeit die eindeutige Identifizierung und die lückenlose Rückverfolgbarkeit der Produkte sicherstellten.

Die Vorschläge des "Runden Tisches" beinhalten auch ein vollständiges EU-weites Verbot aller prophylaktischen Fütterungsantibiotika sowie die Beibehaltung des Hormonverbotes in der Tiermast und Milcherzeugung. Um mehr Lebensmittelsicherheit, Qualität und Verbrauchervertrauen künftig zu erhalten, sollte nach Ansicht des Deutschen Bauernverbandes auch die Berufspraxis der Tierärzte überprüft und durch eine mögliche Zertifizierung in das Gesamtkonzept eingebunden werden. Die Neuregelung des so genannten Dispensierrechtes der Tierärzte, also der Handel mit Tierarzneimitteln, wäre ebenfalls eine logische Konsequenz aus dem Schweinmastskandal und der BSE-Krise.

Die neuen, höheren Ansprüche an die deutsche Tierhaltung und die Qualität des Fleisches müssen jedoch auch für importiertes Fleisch gelten, betonte Sonnleitner. Derzeit würde zum Beispiel aufwendig für Rindfleisch aus Argentinien geworben, jedoch sei kein einziges Rind BSE getestet. Zudem würden die Rinder am Ende der Weidemast in einer Art von Massentierhaltung Kraftfutter erhalten. Gesundheitsschutz sei nun einmal unteilbar, für jede Form der Landbewirtschaftung, für jede Form der Verarbeitung und Vermarktung. Deshalb erwarte der Bauernverband von Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast auch, dass sie mit ihrer Agrarpolitik sowohl für ökologische wie auch konventionelle Betriebe Perspektiven aufzeige.

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