Pressemitteilung | Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth (IHK)

Spannungsfeld mit Technologiesprung auflösen / Beim "Gipfeltreffen Verkehr" diskutieren IHK-Verkehrsexperten in Kronach mit Umweltminister Dr. Markus Söder über das Spannungsfeld zwischen Verkehr und Umwelt

(Bayreuth) - "Wir setzen zuerst auf Innovation und nicht auf Verbote", auf diesen Satz brachte Bayerns Umweltminister Dr. Markus Söder sein verkehrspolitisches Credo beim "Gipfeltreffen Verkehr" in Kronach. Söder diskutierte dabei mit Vertretern der fünf IHKs in der Metropolregion Nürnberg. Die Kammern waren jeweils mit den Spitzen ihrer Verkehrsausschüsse in der Hans Weber Maschinenfabrik GmbH zu Gast. Michael Weber war dabei nicht nur als Geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Gastgeber, sondern auch als Vorsitzender des Ausschusses Verkehr und Logistik der IHK für Oberfranken Bayreuth.

Am Beispiel seines Unternehmens machte Weber deutlich, weshalb sich die Industrie- und Handelskammern für weitere Investitionen in den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur stark machen: "Zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit sind unsere Unternehmen auf gute Verkehrsverbindungen angewiesen. Die Metropolregion muss in alle Richtungen optimal an die zentralen Verkehrsachsen angebunden sein." Schließlich sei der Verkehr ein "Motor der Wirtschaft" und ein Garant für sichere Beschäftigung.

Deutlich wurde während des Gespräches, dass Söder das Spannungsfeld zwischen Verkehr und Umwelt mit einem echten Technologiesprung auflösen will. "Dazu müssen wir ehrgeizige Zielvisionen formulieren", so der Minister. Einer der großen Hoffnungsträger ist für ihn dabei der Elektroantrieb. Denn neben einer Reduzierung der Belastung für Mensch und Natur will der Minister die Mobilität der Gesellschaft erhalten. Dass es dabei auch zu schwierig aufzulösenden Zielkonflikten kommen kann, zeigte die Diskussion um den Donauausbau.

Söder sieht die Industrie- und Handelskammern bei seinem verkehrspolitischen Kurs als Partner an. Dies zeigte sich unter anderem in seinem Verständnis für Klagen aus den Reihen der Unternehmen. So wurde bemängelt, dass die Umweltschutzprogramme auf europäischer Ebene zu schnell aufeinander folgten. Manfred-Jürgen Fichtl, Vorsitzender des Regensburger Verkehrsausschusses, brachte es auf den Punkt: "Die schnellen Umstellungen der EURO-Schadstoffklassen sind für viele Unternehmen nicht zu finanzieren. Nahezu neue LKWs sind nichts mehr wert. So stirbt das Gewerbe langsam!" In der anschließenden Diskussion wurden weitere Themen diskutiert, so auch die Stärkung der Schieneninfrastruktur, um mehr Güter auf die Bahn verladen zu können.

Die beiden oberfränkischen IHKs verwiesen auf den dringend notwendigen Ausbau der Verkehrsinfrastruktur in der Region. Priorität hätten dabei der Ausbau der B 303 zwischen der A 9 und der tschechischen Grenze, der vierspurige Ausbau der B 173 zwischen Lichtenfels und Kronach, die Elektrifizierung der "Franken-Sachsen-Magistrale" von Nürnberg über Bayreuth/Marktredwitz nach Dresden bzw. Prag, die Existenzsicherung des Flughafens Hof-Plauen sowie die rasche Realisierung der ICE-Trasse Nürnberg-Erfurt, mit der auch die Verlängerung der S-Bahn-Verbindung von Nürnberg nach Oberfranken verbunden ist. Die IHK zu Coburg machte sich in diesem Zusammenhang für einen regelmäßigen Systemhalt des ICE in Coburg stark.

Den Meinungsaustausch mit der Politik wollen die IHK-Verkehrsausschüsse fortsetzen. Es wird daher ein drittes "Gipfeltreffen Verkehr" geben. Schon am 17. September 2009 werden die IHKs der Metropolregion Nürnberg zu einer Straßenverkehrskonferenz auf Kloster Banz in Oberfranken einladen. Als prominenter Gast hat dazu bereits der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann zugesagt.

Quelle und Kontaktadresse:
Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth (IHK) Pressestelle Bahnhofstr. 23-27, 95444 Bayreuth Telefon: (0921) 886-0, Telefax: (0921) 886-9299

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