Pressemitteilung | Wirtschaftsvereinigung Stahl - Standort Düsseldorf

Stahlindustrie fordert 3200 neue Güterwagen

(Düsseldorf) - „Die Wagengestellung durch Railion Deutschland ist seit Monaten extrem angespannt. Dies führt zu massiven Störungen in der Zulauf- und Versandlogistik der Stahlwerke. Nach einer Analyse der Wirtschaftsvereinigung Stahl benötigt der Marktbereich Montan kurzfristig 3200 Güterwagen zusätzlich!“ So brachte Hans-Joachim Welsch, Vorsitzender des Hauptausschusses für Transport und Verkehr der WV Stahl, in der Jahresveranstaltung des Ausschusses am Dienstag (5. Dezember 2006) in Düsseldorf die dringendste Forderung der Stahlindustrie auf den Punkt. Gäste der Veranstaltung waren Jörg Hennerkes, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Dr. Norbert Bensel, Vorstand für Transport und Logistik der DB AG, sowie Dr. Christian Kuhn, Leiter des DB-Marktbereichs Montan.

Welsch betonte hierbei, dass sich das Verhältnis der Stahlindustrie zur DB – nach teils sehr kritischen Diskussionen in den Vorjahren – wieder wesentlich verbessert hat. Er begrüßte ausdrücklich die in der Veranstaltung gegebene Zusage, über die bisher geplante Beschaffung hinaus kurzfristig Güterwagen im Wert von 40 Millionen Euro bauen zu lassen, darunter 200 schwere Flachwagen und 200 geschlossene Waggons für Coiltransporte. „Hierauf muss jedoch ein weiteres, wesentlich breiter angelegtes Beschaffungsprogramm folgen - unser Bedarf ist viel höher!“ betonte Welsch.

Dr. Bensel legte dar, dass Railion Deutschland seine Transportleistung von 2005 bis 2006 um voraussichtlich 10 Prozent steigern wird. Der Verkehrsträger Bahn insgesamt ist im Kommen; die Transportleistung wird 2006 um rund 38 Prozent über dem Niveau von 1999 liegen. Dr. Kuhn stellte die neue Struktur des bisherigen Marktbereichs Montan vor, der in naher Zukunft als „Railion Montan“ firmieren wird. In der neuen Einheit werden die heute getrennten Produktions- und Vertriebsbereiche für Montangüter wieder zusammengefasst. Die Stahlindustrie begrüßt diese Restrukturierung.

Zu Staatssekretär Hennerkes gewandt forderte Welsch ferner eine rasche und nachhaltige Aufstockung der Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur. Hennerkes betonte, dass der Haushaltsausschuss des Bundestags entschieden hat, die Investitionen in Straße und Schiene spürbar zu erhöhen. Aus Sicht der Stahlindustrie ist diese Aufstockung jedoch bei weitem nicht ausreichend.

Staatssekretär Hennerkes sagte der Stahlindustrie ferner die Unterstützung der Bundesregierung zu bei dem Bemühen um die zeitnahe Reaktivierung der Bahnstrecke Antwerpen – Ruhrgebiet („Eiserner Rhein“) und beim Widerstand gegen die geplante EU-Verordnung zur Sicherheit der Lieferkette. Als weitere wichtige politische Anliegen der Stahlindustrie wurden ferner diskutiert: Funktionierender Wettbewerb, die Anhebung des zulässigen Gesamtgewichts für Lkw beim Transport von zwei Einzelstücken auf 44 Tonnen und die zügige Erweiterung der überlasteten Moselschleusen.

Quelle und Kontaktadresse:
Wirtschaftsvereinigung Stahl Beate Brueninghaus, Leiterin, Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit Sohnstr. 65, 40237 Düsseldorf Telefon: (0211) 6707-0, Telefax: (0211) 6707-310

(sk)

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