Pressemitteilung | vem.die arbeitgeber e.V.

Standortsicherung muss im Fokus stehen / Raum für Investitionen in die Zukunft muss gegeben sein

(Koblenz) - Die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie in Rheinland und Rheinhessen stehen aufgrund der anhaltenden konjunkturellen Eintrübung und der vielfältigen Unsicherheitsfaktoren unter großem Druck. In Rheinland-Pfalz schrumpfte die Entwicklung der Auftragseingänge im Juli im Vergleich zum Vormonat im Fahrzeugbau nochmals um 11,1 Prozent und im Maschinenbau um 2,7 Prozent. Die außen- und wirtschaftspolitische Gesamtlage, der unklare Ausgang der Antriebstransformation in der Automobilindustrie, die Digitalisierung und die verstärkte Diskussion um den Klimaschutz - "die aktuellen Themenfelder treffen unsere Mitgliedsunternehmen nicht alle gleichermaßen und auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten, gleichwohl hat jedes Unternehmen individuelle Herausforderungen zu bewältigen", beschreibt der Hauptgeschäftsführer des vem.die arbeitgeber e.V. Thorsten Bröcker die aktuelle Situation in der Region.

Der Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie fordert daher zur gemeinsamen Stärkung der Wirtschaft auf: "In dieser Situation ist es von größter Bedeutung, dass die bestehenden Standorte erhalten bleiben und Investitionen in die Zukunft weiterhin möglich sind. Wirtschaft, Politik und auch Gewerkschaften müssen ohne Denkverbote an einem Strang ziehen und weiterdenken, um den Rahmen dafür zu schaffen."

Die hohen Arbeitskosten in Deutschland führen dazu, dass auf Dauer der Wettbewerb nicht über die Produktionskosten gewonnen werden kann. Im internationalen Vergleich ist Deutschland der drittteuerste Wirtschaftsstandort weltweit bei gleichzeitig kürzester tariflicher Arbeitszeit. "Um weiterhin dem Innovationsdruck standzuhalten, muss den Unternehmen der notwendige finanzielle Spielraum gegeben werden", fasst Bröcker zusammen. Investitionen in Forschung, Entwicklung und Weiterbildung des eigenen Personals seien für eine zukunftsfähige Ausrichtung der Unternehmen selbstverständlich und dringend erforderlich, denn "eine Abwanderung von Unternehmen wäre für einige Landstriche in Rheinland und Rheinhessen ein herber Schlag."


Da aufgrund der aktuellen konjunkturellen Lage mit verstärkter Kurzarbeit zu rechnen ist, begrüßt Bröcker die Initiative von Arbeitsminister Hubertus Heil, den Einsatz des Kurzarbeitergeldes zu erleichtern. Er kritisiert dabei jedoch die angedachte Kopplung an Ansprüche auf Qualifizierungsmaßnahmen. Es sei wichtig, dass die Unternehmen auf der einen Seite die finanziellen Möglichkeiten für notwendige Investitionen hätten und auf der anderen Seite eine zielgerichtete Weiterbildungsstrategie umsetzen könnten. "Ein zu starker Mitbestimmungsanspruch von dritter Seite auf notwendige Weiterbildungen hilft dabei aber weder den Mitarbeitern noch den Unternehmen weiter, denn die Unternehmensführung weiß am besten, welchen Weiterbildungsbedarf ihre Mitarbeiter haben."

Die unkomplizierte tarifliche Möglichkeit zur Arbeitszeitabsenkung in Krisensituationen (Tarifvertrag Beschäftigungssicherung) werde bereits von einigen Unternehmen in Anspruch genommen. Jedoch ist für viele kleine und mittelständische Unternehmen abgesehen davon die Komplexität der Tarifverträge eine große Herausforderung. "Für das Fortbestehen der Tarifbindung ist es wichtig, ein einfaches, an den Wettbewerb angepasstes und maßvolles Regelwerk zu schaffen, um die Unternehmen in der Region zu stärken", schließt Bröcker.

Quelle und Kontaktadresse:
vem.die arbeitgeber e.V. Dipl.-Päd. Thomas Martin, Kommunikation und Netzwerke Ferdinand-Sauerbruch-Str. 9, 56073 Koblenz Telefon: (0261) 404060, Fax: (0261) 4040626

(sf)

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