Pressemitteilung | Bundesarbeitgeberverband Chemie e.V. (BAVC)

Statt Rückgang weitere Steigerung: Chemie schafft mehr Ausbildungsplätze / Neue Ausbildungsplatzinitiative reicht bis ins Jahr 2007

(Wiesbaden/Hannover) - Die Unternehmen der westdeutschen chemischen Industrie haben im Jahr 2003 die Zahl der neu angebotenen Ausbildungsplätze um rund 1 Prozent auf insgesamt 7.852 erhöht. Dies gaben der Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) und die IG BCE gemeinsam bekannt. Die Zahl der tatsächlich besetzten Plätze konnte sogar um 2 Prozent angehoben werden. Die Steigerung ist das Ergebnis konzertierter Anstrengungen von Unternehmen und Chemie-Sozialpartnern im Rahmen des neuen Tarifvertrages "Zukunft durch Ausbildung". Nach Maßgabe dieses Tarifvertrages soll das Ausbildungsplatzangebot im Jahr 2004 um weitere 1,7 Prozent erhöht werden.

Die Steigerung der Ausbildungsplätze in der westdeutschen Chemie läuft gegen den allgemeinen Trend. Auch in der Branche selbst wurde wegen der schwachen Konjunktur zunächst ein Rückgang des Ausbildungsplatzangebots um 4 Prozent befürchtet.

In der ostdeutschen Chemie haben die Anstrengungen der Tarifvertragsparteien ebenfalls positive Wirkungen gezeitigt. Gegenüber dem Vorjahr konnte die Zahl der neu angebotenen Ausbildungsplätze im Jahr 2003 um 80 auf 770 gesteigert werden. Davon sind 755 besetzt. Die Ausbildungsquote in der ostdeutsche Chemie liegt jetzt bei 6,1 Prozent (2002: 5,9 Prozent).

Hohes Ausbildungsniveau - demographische Herausforderung angenommen

Diese Steigerung findet auf einem hohen Ausbildungsniveau statt. Bereits von 1997 bis 2002 haben die Chemie-Unternehmen die Zahl der Ausbildungsplätze aufgrund von tariflichen Zusagen um 15 Prozent erhöht. Nach einer Prognose der Kultusministerkonferenz steigt die Zahl der Schulabgänger demographisch bedingt bis 2007 um 6,8 Prozent weiter an, um danach wieder zu sinken. Mit einem Maßnahmenbündel wollen die Chemie-Tarifparteien diesem demographischen Anstieg der Schulabgängerzahlen begegnen. Im Rahmen des bis ins Jahr 2007 reichenden Tarifvertrags "Zukunft für Ausbildung" haben sich die Chemie-Arbeit-geber deshalb zu einer Steigerung des Ausbildungsplatzangebots verpflichtet. Für das Ausbildungsjahr 2004 soll es um den demographischen Faktor von 1,7 Prozent erhöht werden. Über weitere Steigerungen in den folgenden Jahren werden die Tarifvertragsparteien jeweils rechtzeitig Verhandlungen aufnehmen.

Maßnahmenbündel "Sicherung und Schaffung von Ausbildungsplätzen"

Die Erhöhung des Ausbildungsplatzangebots im Jahr 2003 ist durch erhebliche Anstrengungen und eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen auf lokaler und regionaler Ebene möglich geworden. BAVC und IG BCE hatten im Frühjahr gemeinsame Empfehlungen mit einem "Maßnahmenbündel zur Sicherung und Schaffung von Ausbildungsplätzen in der chemischen Industrie" herausgegeben. Hierzu gehören u.a.

- Das Förderprogramm "Start in den Beruf"
- Die "Bildungsinitiative Chemie"
- Der Wettbewerb "vorbildliches Ausbildungsengagement"
- Das Betreuungsprogramm "Der erste Ausbildungsplatz"
- Ausbildungspatenschaften sowie Ausbildungsverbünde
- Die "Tour für Ausbildung"
- Die integrierte Ausbildungs-Werbekampagne "Chemie4you"

Dieses Maßnahmenbündel ist in intensiver Zusammenarbeit von Chemie-Unternehmen, den Arbeitgeberverbänden und der Gewerkschaft vor Ort umgesetzt worden. Es soll in den kommenden Jahren fortgeführt werden.

Die Chemie leistet ihren Ausbildungsbeitrag

Hubertus Schmoldt, Vorsitzender der IG BCE, begrüßte das Ergebnis:"Die chemische Industrie hat ihren Beitrag für die Ausbildung junger Menschen geleistet. Die Tarifvertragsparteien sind damit auch ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht geworden." BAVC-Präsident Dr. Rüdiger Erckel betonte: "Erneut hat sich gezeigt, dass freiwillige Ausbildungsbemühungen schneller und effektiver sind als gesetzliche Maßnahmen, die zwangsläufig zu mehr Bürokratie führen müssen."

Beide Vorsitzenden unterstrichen, dass erfolgreiche Branchenvereinbarungen wie die der Chemie in jedem Fall Vorrang haben müssten, falls eine gesetzliche Ausbildungsplatzabgabe eingeführt werden sollte.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesarbeitgeberverband Chemie e.V. Abraham-Lincoln-Str. 24, 65189 Wiesbaden Telefon: 0611/778810, Telefax: 0611/7788123

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