tlv zum Thüringer Impfgipfel: "Impfen muss außerhalb des Schulgeländes stattfinden"

(Erfurt) - Im Rahmen des am heutigen Nachmittag stattfindenden Impfgipfels hat sich der tlv thüringer lehrerverband für die Möglichkeit der Ausweitung der freiwilligen Impfungen gegen SarsCoV-2 auf Kinder und Jugendliche ausgesprochen. Gleichzeitig betonte der tlv-Landesvorsitzende Rolf Busch allerdings, dass diese angesichts der bereits massiven Zusatzaufgaben für die Schulen nicht auch noch in den Schulalltag integriert werden können.

"Wir nehmen das besondere Schutzbedürfnis der Minderjährigen sehr ernst", erklärte Busch. "Wenn die Freigabe der Corona-Schutzimpfung für Jugendliche ab 16 Jahren und später auch für Kinder ab 12 Jahren tatsächlich erfolgt, freuen wir uns mit allen Impfwilligen über das Stück Normalität, dass sie verspricht. Selbstverständlich liegt das Entscheidungsrecht, ob das einzelne Kind geimpft werden darf oder nicht, allein bei den Eltern. Um ihnen diese Entscheidung zu erleichtern, brauchen wir im Vorfeld eine ausführliche Aufklärung aller Beteiligten durch medizinisches Fachpersonal. In erster Linie sind hier die Kinder-, Jugend- und Hausärztinnen und -ärzte die kompetenten Ansprechpersonen - auf keinen Fall aber die Lehrerinnen und Lehrer in den Schulen."

Angesichts der erst kürzlich bei einer Umfrage zu Tage getretenen massiven Zunahme von Gewalt gegen Lehrpersonen, die die Corona-Schutzmaßnahmen in den Schulen durchzusetzen versuchen, sei um jeden Preis zu vermeiden, dass die zu erwartende heftige Debatte um die Impfung von Minderjährigen "auch nur in die Nähe von Schule gerückt" werde: "Wenn die Politik ihrer Verantwortung gerecht werden und zur Stärkung der Schulen als sichere Räume beitragen will, dann muss sie dafür Sorge tragen, dass sowohl die gesellschaftliche Auseinandersetzung über das Thema als auch die Durchführung der Impfungen außerhalb des Schulalltags und des Schulgeländes stattfinden."

Quelle und Kontaktadresse:
(tlv) thüringer lehrerverband Pressestelle Tschaikowskistr. 22, 99096 Erfurt Telefon: (0361) 302526-30, Fax: (0361) 302526-5932

(tr)