Pressemitteilung | (tlv) thüringer lehrerverband

tlv zur neuen Ausfallstatistik: "Zehn Prozent - das ist eine Katastrophe!"

(Erfurt) - "Laut der aktuellsten Erhebung des Kultusministeriums fallen sieben Prozent des Unterrichts aus. Diese Zahl enthält nun endlich - dafür hat sich der tlv stark gemacht - auch die sogenannte Stillarbeit. Was sie jedoch nicht enthält, ist die fachfremde Vertretung, die aktuell gut drei Prozent aller Unterrichtsstunden ausmacht. Wenn Schüler statt Mathematik Sport haben, dann ist das aus unserer Sicht zwar besser, als sie heimzuschicken, aber es ist immer noch Ausfall. Es fallen also mittlerweile zehn Prozent des Unterrichts in Thüringen aus. Das ist eine Katastrophe!

Zugleich zeigen diese Zahlen, dass alle Maßnahmen des Ministeriums zur Personalgewinnung bisher nicht greifen. Natürlich ist die A13 für die Grundschullehrer gut und absolut überfällig - aber das allein wird die Statistik nicht zum Besseren verändern. Das träge und bürokratische Einstellungsverfahren wird zwar bereits überarbeitet, muss aber noch viel mehr an die schulischen Bedürfnisse angepasst werden. Die einzige Chance, Bewerber schnell an die Schulen zu bekommen, wo sie am dringendsten gebraucht werden, sind schulscharfe Ausschreibungen - aber hier sperrt sich die Landesregierung nach wie vor.

Was uns ebenfalls große Sorgen bereitet ist der nach wie vor hohe Anteil an langzeiterkrankten Kollegen. Fast 6 Prozent - das ist nicht minder katastrophal als die Ausfallquote. Wenn nicht zeitnah echte Entlastungen geschaffen werden, indem die bereits im letzten Koalitionsvertrag versprochenen multiprofessionellen Teams eingesetzt werden, ist diese Abwärtsspirale kaum noch aufzuhalten."

Frank Fritze, stellvertretender Landesvorsitzender, tlv thüringer lehrerverband

Quelle und Kontaktadresse:
(tlv) thüringer lehrerverband Juliane Moghimi, Pressereferentin Tschaikowskistr. 22, 99096 Erfurt Telefon: (0361) 302526-30, Fax: (0361) 302526-5932

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