TNS-Emnid stellt Branchenreport im Auftrag des BVMed vor: "MedTech bleibt Wachstums- und Innovationsmotor"
(Hamburg/Berlin) - Die Unternehmen der Medizintechnologie trotzen der Wirtschafts- und Finanzkrise und werden auch in diesem Jahr wachsen, neue Produkte und Verfahren einführen und Arbeitsplätze schaffen. Das ist das Fazit eines "Branchenreports Medizintechnologie", den das Marktforschungsinstitut TNS Emnid im Auftrag des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed) erstellt hat. Der Report beruht auf 103 persönlichen Interviews mit der Vorstands- und Geschäftsführerebene von MedTech-Unternehmen. Emnid-Geschäftsführer Klaus-Peter Schöppner stellte die Ergebnisse der Studie auf der BVMed-Mitgliederver-sammlung in Hamburg vor.
BVMed-Geschäftsführer Joachim M. Schmitt: "Der Branchenreport zeigt, dass die MedTech-Branche in Deutschland nach wie vor gut aufgestellt ist. Die Studie zeigt aber auch Handlungsbedarf auf: Wir müssen das Innovationsklima in Deutschland weiter verbessern, die bürokratischen Hürden verringern und die Wahlmöglichkeiten der Versicherten stärken."
Die Ergebnisse im Einzelnen:
- 62 Prozent der befragten MedTech-Unternehmen erwarten, dass der Umsatz 2009 im Vergleich zum Vorjahr steigen werde. Lediglich 15 Prozent der Unternehmen gehen von einem Rückgang aus.
- 65 Prozent der Unternehmen haben Arbeitsplätze geschaffen. Lediglich 7 Prozent mussten Arbeitsplätze abbauen. Bei Neueinstellungen haben 32 Prozent der Unternehmen Probleme, qualifiziertes Personal im Bereich "Medizintechniker" zu finden. Es folgen die Bereiche "Forschung und Entwicklung" (27 Prozent) sowie "Ingenieure" (26 Prozent). 37 Prozent der Unternehmen gaben an, keine Schwierigkeiten damit zu haben, qualifiziertes Personal zu finden.
- 70 Prozent der Unternehmen der Medizintechnologie werden in diesem Jahr neue Produkte oder Verfahren einführen. Davon werden 50 Prozent im stationären Bereich eingeführt.
- Als Stärken des Standorts Deutschland sehen die Unternehmen vor allem das Ausbildungsniveau der Wissenschaftler (74 Prozent), der Ärzte (73 Prozent) und der Ingenieure (69 Prozent) an. Auch der Standard der klinischen Versorgung (62 Prozent) und das Versorgungsniveau der Patienten (60 Prozent) werden positiv beurteilt.
- Als größte Schwächen des Standorts Deutschland bezeichnen die Unternehmen den Umfang an Bürokratie (90 Prozent), die Preisentwicklung durch Einkaufsgemeinschaften (71 Prozent) sowie das niedrige Erstattungsniveau in Deutschland (70 Prozent).
- Bei den gesundheitspolitischen Forderungen setzen sich die Unternehmen der Medizintechnologie vor allem für mehr Eigenverantwortung der Patienten beispielsweise über Aufzahlungs- bzw. Differenzzahlungsmodelle ein. 42 Prozent der befragten Unternehmen halten dies für sehr wichtig. Auch eine Deregulierungsoffensive (35 Prozent) und die Aufwertung von Homecare (34 Prozent) stehen weit oben auf der Agenda.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Medizintechnologie e.V. (BVMed)
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