Pressemitteilung | Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V. (VDB)

Umfrage: Heimischer Biodiesel fast ausschließlich aus Rapsöl / Biokraftstoffverband fordert CO2-Wert für Öl aus Teersanden

(Berlin) - Biodiesel aus Deutschland wurde im vergangenen Jahr zu 87,5 Prozent aus Rapsöl hergestellt. Abfälle wie Altspeiseöle und Tierfette bilden mit über sieben Prozent die zweitgrößte Rohstoffbasis für den alternativen Kraftstoff. Die deutschen Biodieselproduzenten verwendeten kaum Soja - 2,5 Prozent - und mit 0,5 Prozent praktisch kein Palmöl. Dies geht aus einer aktuellen Mitgliederbefragung des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) hervor. "Die deutschen Biokraftstoffproduzenten verwirklichen den Anspruch, Mobilität zu sichern, den ländlichen Raum zu stärken und Rohstoffe fast ausschließlich aus Deutschland und Europa zu beziehen", sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer des VDB. Biokraftstoffe sicherten über 23.000 Arbeitsplätze in Deutschland und würden nachhaltig produziert. "Biodiesel muss mindestens 35 Prozent weniger Treibhausgase emittieren als fossiler Kraftstoff - gemessen wird der gesamte Produktionsprozess vom Ackerbau über die Düngung bis zur Herstellung des Kraftstoffes."

Biokraftstoffe verhindern die umweltschädliche Produktion von fossilen Kraftstoffen aus unkonventionellem Erdöl, das besonders aufwändig zu fördern und daher sehr teuer ist. Bei ihrer Herstellung entstehen sehr hohe Treibhausgas-Emissionen. "Deshalb fordern wir seit langem, dass statt eines Durchschnittwertes unterschiedliche Emissionswerte je nach Herstellungsart des fossilen Kraftstoffs festgesetzt werden. Dann würde etwa Erdöl aus Teersanden in Kanada einen deutlich höheren Treibhausgaswert zugewiesen bekommen. Es ist zu begrüßen, dass sich der Umweltausschuss des Deutschen Bundestages in seiner Sitzung an diesem Mittwoch mit der Frage befassen will", sagte Baumann.

Die Rohstoffverwendung für Biokraftstoffe war im vergangenen Jahr stark durch die Einführung der Nachhaltigkeitsverordnung in Deutschland beeinflusst. Danach müssen weltweit die Landwirte dokumentieren, welche Flächen sie zur Rohstoffherstellung für Biokraftstoffe verwenden. Im Jahr 2011 gab es zertifizierte Rohstoffe aber größtenteils aus Deutschland. "Wir gehen davon aus, dass sich die Rohstoffzusammensetzung für Biodiesel wieder leicht ändern kann, wenn mehr nachhaltige, zertifizierte Ware aus anderen Regionen der Welt im Markt verfügbar ist", sagte Baumann. Bisher sei Deutschland der europäische Vorreiter in der Umsetzung der Nachhaltigkeitsverordnung. Nun müssten auch die anderen europäischen Länder folgen. "Die Einführung von gesetzlichen Nachhaltigkeitsanforderungen für andere Bereiche wie zum Beispiel die Lebensmittelindustrie ist sachlich geboten und sollte selbstverständlich sein", sagte Baumann.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V. (VDB) Frank Brühning, Pressesprecher Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin Telefon: (030) 72625911, Telefax: (030) 72625919

(cl)

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