Pressemitteilung | Deutscher Hochschulverband (DHV)

Universitätsprofessoren für Stärkung des Abiturs

(Bonn) - Eine Stärkung des Abiturs hat der Präsident des Deutschen Hochschulverbandes, Professor Dr. Hartmut Schiedermair, am 18. Juni 2001 gefordert. „In Deutschland muss eine neue Diskussion um die Qualität des Gymnasiums geführt werden", sagte Schiedermair mit Blick auf die jüngste Untersuchung des Kölner Instituts der Deutschen Wirtschaft. Die Studie hatte ergeben, dass Professoren jeden dritten ihrer Studenten für nicht ausreichend studierfähig halten.

Schiedermair betonte, der Deutsche Hochschulverband habe in der Vergangenheit seit dem Öffnungsbeschluss der Ministerpräsidenten immer wieder auf ein Nachlassen der Studierfähigkeit bei den Studienanfängern hingewiesen. Als Indizien dafür hat der Verband Misserfolgsquoten von 50 % bei den Leistungsnachweisen der ersten Semester, ein immer breiteres Angebot von „Brückenkursen", zunehmende Studienabbrecherquoten und eine hohe Zahl von Studienfachwechslern genannt. Mit der Studie „Studieren heute" hat der Deutsche Hochschulverband darüber hinaus für 36 Universitätsstudienfächer die notwendigen Voraussetzungen für die Aufnahme eines Studiums an der Universität formuliert.

Mit Bezug auf die aktuelle Debatte um eine Verkürzung der gymnasialen Schulzeit sprach sich Schiedermair für bildungspolitisches Augenmaß aus: „Bemühungen um eine Verringerung von quantitativen Anforderungen dürfen nicht zu einem Verlust an Qualität führen, sondern müssen in einer Konzentration auf das Wesentliche münden." Auch müsse den unterschiedlichen Begabungen und Befähigungen der Schüler Rechnung getragen werden, indem man nicht mehr Einheitslösungen anstrebe, sondern Vielfalt und Wettbewerb zulasse. Dazu zähle Schiedermair beispielsweise das Angebot eines zweispurigen Modells eines acht- und eines neunjährigen Gymnasiums, wie es der Freistaat Bayern anstrebe.

Der Deutsche Hochschulverband ist die bundesweite Berufsvertretung der deutschen Universitätsprofessoren und des wissenschaftlichen Nachwuchses mit zur Zeit über 18.500 Mitgliedern.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hochschulverband (DHV) Rheinallee 18 53173 Bonn Telefon: 0228/364002 Telefax: 0228/353403

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