Pressemitteilung | Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V. (VDB)

VDB: WBGU-Position zu Biokraftstoffen mit 5 eklatanten Fehlern

(Berlin) - Der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e. V. weist auf fünf sachliche Fehler in der Presseerklärung des WBGU (Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen) hin. "Der WBGU gründet seine negative Position zu Biokraftstoffen auf fünf eklatante Fehleinschätzungen, die einer wissenschaftlichen Einrichtung denkbar schlecht zu Gesicht stehen", äußerte sich VDB-Geschäftsführer Elmar Baumann.

Angesichts der Tatsache, dass Biodiesel und Bioethanol als einzige Produkte vom Acker strenge Nachhaltigkeitskriterien erfüllen müssen, ist die WBGU-Aussage, die Förderung von Biokraftstoffen sei unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten nicht zu rechtfertigen, absolut unzutreffend.
Die WGBU-Forderung, Biomasse dort einzusetzen, wo die höchste Klimaschutzwirkung erzielt werden kann, spreche nicht gegen, sondern für Biokraftstoffe: "Biodiesel und Bioethanol ersetzen die schmutzigsten fossilen Kraftstoffe aus Ölsand, Ölschiefer und Tiefseebohrungen, die eine ähnliche CO2-Last wie Kohle aufweisen", erläuterte Baumann. Darüber hinaus müsse Biomasse gerade dort eingesetzt werden, wo technische Alternativen auf absehbare Zeit nicht vorhanden sind, also beispielsweise in modernen Dieselfahrzeugmotoren.
Dass bei der Herstellung von Flüssigkraftstoffen energetische Verluste anfielen, die die Klimaschutzwirkung massiv mindern, treffe auf die markteingeführte Generation von Biokraftstoffen nicht zu. "Die gesetzlich standardisierte Treibhausgasbilanz zeigt, dass Biodiesel und Bioethanol aus Deutschland bereits heute sehr effizient sind", so der VDB-Geschäftsführer.

Die Treibhausgasbilanz von Biokraftstoffen aus Anbaubiomasse, also beispielsweise aus Raps für Biodiesel und aus Futtergetreide oder Zuckerrüben für Bioethanol, sei - anders als der WBGU behauptet - positiv. "Waldrodung ist für Biokraftstoffe gesetzlich verboten - für alle anderen Nutzungen bleibt sie erlaubt. Es wäre gut, wenn auch der WBGU diese Tatsache zur Kenntnis nähme", sagte Baumann.

Die Nutzung von Abfällen und Reststoffen ist grundsätzlich sinnvoll, so VDB-Geschäftsführer Baumann. Allerdings seien die Potentiale angesichts überschaubarer einsatzreifer Herstellungsverfahren, fragwürdiger Wirtschaftlichkeit und insgesamt begrenzter Mengen geeigneter Ausgangsstoffe deutlich geringer als die optimistische Einschätzung des WBGU.
"Bestehende Biokraftstoffe schlechtzureden und unrealistische Wetten auf die Zukunft abzugeben, sollte nicht die Politik eines beratenden Gremiums der Bundesregierung sein", so Baumann.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V. (VDB) Frank Brühning, Pressesprecher Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin Telefon: (030) 72625911, Telefax: (030) 72625919

(tr)

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