Pressemitteilung | Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)

VDMA fordert projektgetragene Eliteförderung / Maschinenbau setzt auf industrielle Gemeinschaftsforschung

(Frankfurt) - Der Maschinenbau setzt im Unterschied zum Bundesforschungsministerium darauf, dass sich Spitzenuniversitäten aus eigener Kraft herausbilden. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) in Frankfurt plädiert dafür, das Verfahren der industriellen Gemeinschaftsforschung im Kern für die Eliteförderung der Ingenieurwissenschaften zu nutzen.

„Mit diesem Instrument ist es möglich, eine bedarfsgerechte Steuerung der Mittel an entsprechende Spitzeninstitute zu ermöglichen“, sagte Hartmut Rauen, Mitglied der Erweiterten VDMA-Hauptgeschäftsführung, am Freitag in Frankfurt. Elite-Universitäten könnten sich dann mittelfristig über die Summe ihrer hervorragenden Einzelinstitute herausbilden.

Elite soll im Wettbewerb entstehen
Die Elite solle im Wettbewerb entstehen, dann würden Verzerrungen vermieden, wie es mit dem jetzt vorgeschlagenen System einer Auswahl von zehn Universitäten der Fall ist. Alleine im Bereich der Technischen Hochschulen stehen mit Aachen, München, Karlsruhe, Darmstadt, Dresden und Stuttgart profilierte Kandidaten auf der Prioritätenliste, die den Anspruch einer Elite-Universität erheben können, „da sie Spitzenleistungen in einzelnen Disziplinen aufweisen“, betonte Rauen. In jedem Falle wäre es ratsam, dass die Abnehmer der Hochschulabsolventen im Auswahlverfahren ihre Interessen mit einbringen können.

Der VDMA spricht sich für die Elitebildung in den Ingenieurwissenschaften durch Wettbewerbsverfahren mit zwei Stoßrichtungen aus: Erstens über die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) mit stark wissenschaftsorientierter Ausrichtung des Projektwettbewerbs und zweitens über die Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) mit stärkerer Industrieorientierung. Dann setzen sich einzelne Hochschulinstitute im Wettbewerb durch. Die Elite-Universität bildet sich so als Summe von Spitzeninstituten.


Dialog zwischen Industrie und Wissenschaft garantiert Qualität der Ausbildung
Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau hat von jeher sehr stark auf die Zusammenarbeit mit Deutschlands Hochschulen gesetzt. Als Patent- und Innovationsweltmeister und größter Ingenieurarbeitgeber Deutschlands mit 140.000 Ingenieuren ist er angewiesen auf eine forcierte Produktentwicklung und besten Nachwuchs. Von seinen externen Forschungsaufwendungen vergab er zuletzt 21 Prozent an Deutschlands Hochschulen gegenüber sechs Prozent im Durchschnitt des verarbeitenden Gewerbes.

Der Maschinenbau legt ein besonderes Augenmerk auf die Qualität der Ingenieurausbildung und die Forschungspotenziale unserer Technischen Hochschulen. Mit Selbstbewusstsein können Deutschlands Ingenieurhochschulen von sich behaupten, dass sie im weltweiten Vergleich hervorragend positioniert sind. Vor allem in Einzeldisziplinen an Instituten der jeweiligen Fakultäten des Maschinenbaus sind die Zentren mit weltweiter Ausstrahlung, die die besten Köpfe weltweit anlocken, schon vorhanden. Dies ist kein Ergebnis jüngster Finanzspritzen, sondern auch hier gehen die Anfänge entsprechender Spitzeninstitute häufig auf alte Fundamente zurück.

Der VDMA ist überzeugt davon, dass vor allem die Netzwerke der Industriellen Gemeinschaftsforschung mit ihren industriellen Forschungsvereinigungen maßgeblich für die Herausbildung von Spitzenleistungen an Deutschlands Maschinenbaufakultäten sind. Dieses wettbewerbliche Verfahren der Mittelvergabe setzt auf den engen Dialog von Industrie und Wissenschaft. Industrieunternehmen ergänzen staatliche Mittel im Sinn des Public Private Partnership durch Eigenmittelzuwendungen an einen gemeinsam geführten Innovationsfonds der jeweiligen Forschungsvereinigung. So gelingt es, eine Vielzahl von Projekten zu finanzieren, die ebenfalls durch Industrie und Wissenschaft gemeinsam definiert und ausgewählt werden. Gleichzeitig ist eine äußerst effiziente Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses im engen Dialog zur Industrie gewährleistet.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) Gabriela Heger, VDMA Kommunikation Lyoner Str. 18, 60528 Frankfurt Telefon: 069/66030, Telefax: 069/66031511

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