Pressemitteilung | Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)

VDMA stellt Nachwuchselite auf den Prüfstand / VDMA Studie ‚Zukunft der Promotion in den Ingenieurwissenschaften‘ bestätigt excellente Karrierechancen

(Frankfurt) – “Promovierte Ingenieure haben exzellente Karrierechancen in der Industrie. Das haben sie vor allem ihrer engen Einbindung in eine praxisbezogene Forschung an den Maschinenbau-Fakultäten zu verdanken” erklärt Manfred Wittenstein, Vorstandsvorsitzender der Wittenstein AG und Vizepräsident des VDMA, anlässlich der Vorstellung einer empirischen Studie zur “Promotion im Maschinenbau”, am Dienstag (28. November 2006) in Frankfurt. “Laut der VDMA-Untersuchung sind 85 Prozent der Unternehmen mit der Qualifikation ihrer Dr.-Ingenieure zufrieden oder sehr zufrieden” sagte Wittenstein. “Das liegt vor allem an der engen Kooperation von Hochschule und Industrie, z. B. in Form der Gemeinschaftsforschung.” Allein im VDMA kooperieren über 800 Unternehmen jährlich mit den deutschen Hochschulen über die Forschungsvereinigungen.

Promotionsstudium muss Bedarf der Industrie berücksichtigen
Wittenstein befürchtet, dass im Zuge des Bolognaprozesses das Promotionsstudium künftig zu stark “verschult” wird. “Das führt am Bedarf der Industrie vorbei” ,so Wittenstein, “Promovierende forschen heute unmittelbar an der Schnittstelle zwischen Industrie und Universität und erwerben dabei Forschungskompetenz anhand industrienaher Projekte. Das ist es auch, was wir von einem promovierten Ingenieur erwarten” betonte Wittenstein.

Promovierte Ingenieure sind jedoch auch für das Management eine gefragte Nachwuchselite. 63 Prozent der oberen Managementfunktionen werden von Ingenieuren besetzt, viele von ihnen sind promoviert. “Das war für den VDMA Anlass, die Ausbildung dieser Ingenieurselite kritisch zu untersuchen”, erläutert Wittenstein die Hintergründe der aktuellen VDMA-Studie.

Die deutschen Maschinenbauer legen vor allem Wert darauf, dass Dr.-Ingenieure beim Eintritt ins Unternehmen schnell einsatzfähig sind. “Dafür ist Forschungs-Know-how natürlich wichtig, aber wenn ein promovierter Ingenieur zum Beispiel die Forschungsabteilung eines Unternehmens leitet, dann muss er sowohl die Kosten als auch die Kunden im Blick haben. Für seinen Erfolg ist es ebenso entscheidend, dass er seine Ideen im Unternehmen auch kommunizieren und Forschungsprozesse straff in Projekten organisieren und vorantreiben kann”, so Wittenstein weiter.

Fachlicher Austausch kommt derzeit zu kurz
Dass die Promotionsphase noch ungenutzte Potenziale enthält, untermauert die Studie mit empirischen Ergebnissen: Der fachliche Austausch zwischen Studierenden und dem betreuendem Professor kommt derzeit zu kurz. Fünfzig Prozent der Promovierenden wünschen sich einen intensiven fachlichen Austausch mit dem Professor. Nur bei 18 Prozent erfüllt sich diese Erwartung. Nur 40 Prozent der befragten Promovierenden kennen regelmäßige Feedbackgespräche.

Maschinenbau erwartet mehr Innovation und Effizienz von deutschen Hochschulen

Maschinenbau lebt und behauptet sich durch kundenorientierte Innovationen.

"Diese Zielorientierung müssen wir auch von den Hochschulen erwarten, die unsere Nachwuchselite ausbilden”, bekräftigt Wittenstein. “Das heißt, die Hochschulen müssen ihre Prozesse und Produkte in diesem Sinn optimieren und stärker als bisher mit professionellen Managementtools arbeiten. Das wird nicht nur positive Auswirkungen auf die Absolventen und die promovierten Ingenieure haben, sondern auch die Effizienz des Forschungssystems erhöhen.” Wittenstein denkt dabei an den Einsatz von professionellen Personalentwicklungsinstrumenten, zur Förderung der Nachwuchsforscher: “Hochschulen müssen den Entwicklungsbedarf und die Potenziale ihrer Mitarbeiter kennen und diese gezielt fördern.” Die Promotion im Maschinenbau, so zieht der VDMA-Vizepräsident das Fazit aus der VDMA-Studie, kann durchaus als “Good practice” gelten – und damit auch anderen Fachrichtungen Anregungen geben. “Jetzt muss es darum gehen, die Entwicklungspotentiale zu heben und die Hochschulen zu unterstützen, um Best practice auf dem Gebiet der Promotion zu erreichen. Die deutschen Maschinenbauer sind dazu bereit.” 70 Prozent der Unternehmen können sich vorstellen, ganz praktische Hilfen, wie beispielsweise Mentoring für Promovierende zu leisten. “Doch auch die Bundesländer sind gefragt”, so Wittenstein. “Sie müssen den Hochschulen Ressourcen für den Professionalisierungsschub zur Verfügung stellen.”

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) Marlies Schäfer, Pressesprecherin Lyoner Str. 18, 60528 Frankfurt am Main Telefon: (069) 66030, Telefax: (069) 66031511

(bl)

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