Pressemitteilung | Hauptverband der Deutschen Holzindustrie und Kunststoffe verarbeitenden Industrie e.V. (HDH) - Geschäftsstelle Bad Honnef

Verbraucher verlangen nach Kirschbaum, Eichen- und Buchenholz

(Bad Honnef) - Wichtigster Abnehmer und Weiterverarbeiter von Laubholz innerhalb der deutschen Holzbranche ist nach Auskunft von Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Holz verarbeitenden Industrie (HDH), die Möbelindustrie. Darüber hinaus erfreue sich der Einsatz von Laubholz zum Beispiel in Form von Parkett, bei der Treppe, sowie im Fenster- und Türenbereich wachsender Beliebtheit. Gerade für die Massivholzfußböden kann laut Klaas von einem regelrechten Boom gesprochen werden: „Neben der überzeugenden Produktqualität und den vielfältigen Ausführungen spielt hier im übrigen auch der Do-it-yourself-Trend bei der Wohnraumgestaltung und im Hausbau eine wichtige Rolle.“

Deutschlands Wälder bestehen zu 85 Prozent aus Nadelhölzern und zu etwa 15 Prozent aus Laubhölzern. Diese prozentuale Verteilung spiegelt allerdings nicht die tatsächliche Nutzung von Laubholz und Nadelholz wider. So ist der Nadelstammholzanteil im Einschlag die vergangenen Jahre eher zurückgegangen und der Laubstammholzeinschlag eher gestiegen. Sieht man sich den Einschlag nach Holzartengruppen an, so haben die Laubhölzer inzwischen einen Anteil von knapp 30 Prozent, mit ansteigender Tendenz. Diese Zunahme kann man auch als Indiz für eine stärkere Nachfrage von Laubholz werten. Die recht hohen Importzahlen weisen zusätzlich auf eine Nachfragesteigerung hin.

Laubholz und der Laubholzmarkt gaben der deutschen Möbelindustrie immer entscheidende Impulse für die Entwicklung von neuem Design. Die Vielfalt der Farben und die ausgezeichneten Qualitäten machen Laubholz zum hochwertigsten Holz für die Weiterverarbeitung zum Möbel. Durch die kontinuierlichen technischen Innovationen im Zuliefererbereich ergeben sich auch immer wieder neue Aspekte der Nutzung von Laubholz. Durch moderne Bearbeitungsmaschinen gelingt es, Echtholzfurnier ebenso wie Echtholzparkett in immer präziserer Ausführung anzufertigen. Dadurch werden die stilistischen Möglichkeiten erweitert und der kostbare Rohstoff selbst auch unter Kostengesichtspunkten optimal veredelt.

Als eines der wichtigsten Vollhölzer, aber auch als Echtholzfurnier, wird im Möbelbereich das Buchenholz sehr stark nachgefragt. Ob nun in rötlichen, bräunlichen oder weißlichen Tönen: Buche gehört zu einem der Lieblingshölzer der Europäer. Buchenmöbel haben eine lange Tradition. Im 17. Jahrhundert entdeckte man die gute Biegeeigenschaft dieser Holzart. Damals schon entstanden sogenannte Bugholzmöbel aus gebogenen Holzteilen. Das waren vor allem Stühle und Tische, unter denen uns in Cafes heute noch viele als Klassiker begegnen. Neben Sitzmöbeln wird Buche natürlich auch für Schränke und Regale verwendet.

Die Eiche spielt im Möbelbau ebenfalls eine entscheidende Rolle. Gerade in den letzten zwei Jahren können wir von einem Nachfrageaufschwung der guten alten Eiche sprechen. Durch neue Verfahren der Oberflächenbehandlung haben sich für ihre Optik mehr Varianten ergeben. Eine Ausdrucksart, den das Eichenholz sehr gut aufnehmen kann, ist die Sehnsucht vieler Endkunden nach Möbeln mit einem antiken Charakter. Die gebürstete oder grau gebeizte Eiche hat schnell den Anschein nach einem besonders alten und daher besonders wertvollen Holz und Möbel. Dieses Bedürfnis der Möbelkäufer lässt die schwere Eiche einen Aufschwung in leichtem Gewand erleben. Nicht mehr dunkel und ausfüllend, sondern hell und leicht, zieht Eichenholz erneut in europäische Wohnungen ein.

Kirschbaum und seine Austauschhölzer erleben ebenfalls einen Auftrieb. Sein großer Vorteil liegt in seiner feinen Optik, die gerade im Bereich des gehobenen Wohnens und im Zusammenhang mit den steigenden Ansprüchen an Wohnqualität eine Nachfragesteigerung erlebt. Kirschbaum ist ein Holz von heller Färbung und wirkt doch nicht blass; es ist ein feinporiges Holz und wirkt doch nicht langweilig. Dadurch kann mit Kirschholz auch immer ein sehr ästhetischer Anspruch verwirklicht werden. Man wird kaum grobe Möbel aus Kirschholz finden, und man wird sich an ihnen nicht „Sattsehen“. Deshalb werden im Vollholz, wie im Furnierbereich auch so gerne Austauschhölzer eingesetzt, die man mit Beizen schnell zur Kirsche „trimmen“ kann. Das sind in der deutschen Möbelindustrie gerne die Roterle und die Eberesche. Echtes Kirschholz ist recht kostspielig. Gerade die in Deutschland viel zur Verarbeitung kommenden Black Cherry Furniere aus den USA sind - über den teuren Dollar abgerechnet - jetzt immens im Preis gestiegen. Man findet heute ein breites Angebot an Kirschoptik. So etwa im Bettenbereich und für die Ausstattungen von edlen Schlafräumen auch in Kleiderschränken und Kommoden. Gerne werden seit der Biedermeierzeit und noch heute in deren Stil auch Sitzmöbel aus Kirschholz hergestellt. Sie haben eine lange Tradition, wenn man hier allein an die Zeit des englischen Chippendale mit seinem gern auf Mahagoni getrimmten Kirschholz denkt. Den Kirschbaum-Tisch schließlich findet man in der heute erneut modern gewordenen Form eines eher schmalen, dafür aber langen Möbels hochglänzend wieder.

Gerade durch die Vielfalt der verschiedenen Laubholzarten ist es laut Klaas der Möbelindustrie möglich – und die Holzverarbeitungsindustrie hat insofern in den vergangenen Jahren viel geleistet –, dem Wunsch des modernen Verbrauchers nachzukommen und ihm Angebote zu machen, die besser sind und nicht nur neu.

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband der Deutschen Holz und Kunststoffe verarbeitenden Industrie und verwandter Industriezweige e.V. (HDH) Flutgraben 2 53604 Bad Honnef Telefon: 02224/93770 Telefax: 02224/937777

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