Pressemitteilung | BKK Dachverband e. V.

Versandhandel für Medikamente unverzichtbar - Drohkulisse Apothekensterben wegen weniger als einem Prozent Umsatz ist absurd

(Berlin) - Der Siegeszug von Smartphone & Co. macht auch vor Apotheken nicht halt. Gerade chronisch Kranke, oft multimorbide und nicht mobil, sind auf den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln angewiesen. Dies lässt sich auch per Ministerdekret nicht zurückdrehen. Schon gar nicht in ländlichen Gebieten, relativ weit entfernt von der nächsten Apotheke.

Hohe Beratungsstandards sind Pflichtprogramm - egal, wo Patient nachfragt
Wichtig, im Einzelfall sogar lebenswichtig, ist die Möglichkeit, sich fachlich informieren zu lassen. So bei neu verschriebenen Medikamenten, bei denen Wechsel- und Nebenwirkungen zu befürchten sind. Die Anforderungen an eine fachlich qualifizierte Beratung ist für alle gleich hoch: Egal ob Apotheker vor Ort oder Pharmakologe an der Info-Hotline des Versandhändlers.

Apothekensterben wegen der Umsätze von Versandhändlern? Absurd!
"Unstrittig ist, dass liberale Regelungen zum Versandhandel den Patienten nützen. Ein kreativer Wettbewerb um die beste pharmazeutische Beratung statt der Beschwörung der Aufrechterhaltung des Status quo würde auch Standesvertretern der Apothekerschaft gut zu Gesicht stehen. Und Politik sollte - idealerweise mit allen Beteiligten an der Versorgung - darüber diskutieren, wieviel Öffnung der Arzneimittelvertrieb benötigt. Heutzutage kann man nicht eine ganze Branche vom Online-Versandhandel abklemmen. Es geht um faire Wettbewerbsbedingungen für alle, die sich für eine zeitgemäße Versorgung für die 70 Millionen gesetzlich Versicherten engagieren ", so Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes.

"Gerade einmal 1,73 Prozent der BKK-Arzneimittelausgaben entfallen auf Versandapotheken. In der gesamten gesetzlichen Krankenversicherung waren es nicht einmal ein Prozent (0,95%). Eine Gefährdung der flächendeckenden wohnortnahen Versorgung mit Arzneimitteln zu beschwören ist bei diesen marginalen Größenordnungen geradezu absurd", ergänzt Knieps.

Quelle und Kontaktadresse:
BKK Dachverband e.V. Pressestelle Mauerstr. 85, 10117 Berlin Telefon: (030) 27 00 406-110, Fax: (030) 27 00 406-111

(cl)

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