VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im September / Fasbender: "Skandal der Langzeitarbeitslosigkeit endlich beenden" / 57.000 offene Stellen in Hessen
(Frankfurt am Main) - Die Rückgänge der Arbeitslosenzahl in Hessen auf 205.800 und der Arbeitslosenquote auf 6,6 Prozent zeigen, dass der hessische Arbeitsmarkt sich trotz der größten Rezession der Nachkriegsgeschichte in einer erstaunlich robusten Verfassung befindet. Der Rückgang der Arbeitslosenzahl fällt mit rd. 11.000 sogar etwa doppelt so hoch wie im letzten Jahr aus. Die hessischen Unternehmen und die Sozialpolitik haben milliardenschweren Anstrengungen zur Überbrückung der Auftragsflaute, vor allem mit Kurzarbeit, unternommen. Aktuell gibt es hessenweit rund 57.000 offene Stellen in nahezu allen Berufen - und damit erheblich mehr, als bei den Arbeitsagenturen gemeldet. Gartenbauer, Chemiearbeiter, Mechaniker und Ingenieure werden ebenso gesucht wie Menschen für den Gesundheitsdienst, Datenverarbeitungsfachleute und Wachleute. Aber auch für ungelernte Kräfte gibt es zahlreiche Stellen.
"Um die Krise dauerhaft zu überwinden und ihre finanziellen Lasten zu schultern muss die neue Bundesregierung den Schlingerkurs der letzten Jahre verlassen und ein konsequentes Programm für mehr Beschäftigung auf den Weg bringen", sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU). Schon vor der Krise sei die viel zu hohe Langzeitarbeitslosigkeit bei gleichzeitigem Fachkräftemangel ein Kernproblem des deutschen Arbeitsmarkts gewesen. Jetzt müssten noch zusätzlich die krisenbedingten finanziellen Lasten gestemmt werden.
"Der richtige Lösungsansatz der vergangenen Arbeitsmarktreformen - die Beschäftigungsaufnahme zu unterstützen, statt allein auf hohe Sozialleistungen zu setzen - muss jetzt konsequent fortgeschrieben werden. Wir müssen endlich den Skandal der Langzeitarbeitslosigkeit beenden und Menschen, die Arbeitslosengeld II beziehen, zur Aufnahme einer Vollzeittätigkeit ermutigen", so Fasbender weiter. So müsse die Hinzuverdienstregelung bei Arbeitslosengeld II so verändert werden, dass sich die Aufnahme einer Vollzeittätigkeit lohnt. Derzeit verdient ein Drittel der beschäftigten Arbeitslosengeld II-Bezieher weniger als 200 Euro hinzu.
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