Pressemitteilung | VAUNET - Verband Privater Medien e.V.

VPRT: Werbung und Sponsoring im öffentlich-rechtlichen Rundfunk unnötig und schädlich

(Bonn) - In einem Schreiben an die Ministerpräsidenten der Länder hat VPRT-Präsident Jürgen Doetz erneut nachdrücklich vor einer Ausweitung der Werbemöglichkeiten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gewarnt. "Die von ARD und ZDF wiederholt eingeforderte Durchbrechung der 20-Uhr-Werbegrenze ist ökonomisch und ordnungspolitisch nicht zu rechtfertigen. Sie wäre schädlich für die Weiterentwicklung des dualen Rundfunksystems", so Doetz im Vorwege der Medienklausur der Regierungschefs am 15. Oktober.

Die durch eine Werbeausweitung bei ARD und ZDF zu erwartende weitere Kommerzialisierung der öffentlich-rechtlichen Programme würde das ordnungspolitische Konzept des dualen Rundfunks in Deutschland nachhaltig unterlaufen. Doetz: "Wenn die Angebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für den Gebührenzahler von denen der privaten Anbieter immer weniger zu unterscheiden sind, geht letztlich die Legitimationsgrundlage für den aus öffentlichen Mitteln finanzierten Teil des Rundfunksystems verloren". Bereits heute sprächen sich laut einer aktuellen FORSA-Umfrage zwei Drittel der Bevölkerung gegen Werbung bei ARD und ZDF nach 20 Uhr aus.

Der VPRT plädiere nachdrücklich dafür, die politische Diskussion über einen Ausstieg des öffentlich-rechtlichen Rundfunks aus der Mischfinanzierung im Fernsehen und im Hörfunk fortzuführen. Werbung und Sponsoring im Programm von ARD und ZDF lägen nicht im Interesse der Zuschauer und Zuhörer und seien auch kein Garant für eine sozial verträgliche Rundfunkgebühr, betont der VPRT-Präsident.

Aus Sicht des Verbandes müsse daher die anstehende fünfte Novellierung des Rundfunkstaatsvertrages genutzt werden, um die Weichen zumindest für einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk ohne Sponsoring zu stellen. Nur so könne Doetz zufolge die schleichende Aushöhlung der 20-Uhr-Werbegrenze, die bei ARD und ZDF bereits ein beträchtliches Ausmaß erreicht habe, aufgehalten werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation e.V. (VPRT)

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