Pressemitteilung | Handelskammer Bremen - IHK fĂĽr Bremen und Bremerhaven

Wachstumsmotor Hafen- und Logistikwirtschaft weiter stärken / Regionale Kooperationen kontinuierlich ausbauen

(Bremen) - Bremen hat mit der Hafen- und Logistikwirtschaft einen Wachstumsmotor, der auch in der aktuell schwachen Konjunktur kräftig durchzieht. Um die weitere positive Entwicklung zu sichern, muss kontinuierlich in den Infrastrukturausbau investiert und die regionale Zusammenarbeit gestärkt werden. Dies sagte Handelskammer-Präses Dr. Patrick Wendisch heute (20.12.) bei der 1517. Arbeitssitzung der Landespressekonferenz im Haus Schütting: „Ein seit Jahren kontinuierlich wachsender Seegüterumschlag und ein weit über dem Bundesdurchschnitt liegender Exportanteil bestätigen Bremens Position als führender Außenwirtschaftsstandort in Deutschland.“

Gemeinsam mit den Partnern in der Region müsse sich Bremen für den zügigen Ausbau der Infrastrukturen einsetzen. Präses Dr. Wendisch betonte: „In einer Region, die von der Logistik lebt, darf es allerdings nicht vorkommen, dass über Nacht ein Fahrverbot für Lkw in der Innenstadt ausgesprochen wird oder dass die Schließung des Autobahnringes um Bremen durch die A 281 durch die Blockadehaltung weniger Bürger in Seehausen weit über Gebühr verzögert wird. Wir brauchen eine sofortige Rücknahme des Fahrverbots und fordern den Umweltsenator auf, unverzüglich eine Steuerungsgruppe zur Feinstaubproblematik einzusetzen. Für die Weserquerung muss die günstigste Tunnelvariante realisiert werden“, sagte er.

In der aktuellen Diskussion um eine mögliche Beteiligung der Deutschen Bahn AG an der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) sei es wichtig, dass es im Falle einer Beteiligung zu einer Trennung von DB-Netz und DB-Betrieb komme. Präses Dr. Wendisch: „Wenn dies nicht der Fall ist, wird es für die anderen Häfen zu erheblichen Wettbewerbsverzerrungen kommen.“

Von großer Bedeutung sei, dass Bremen weitere Investitionen in diesen Wachstumssektor in eine Gesamtstrategie für den Nordwesten einbette und zu deren Verwirklichung verstärkt auch die Kooperation mit dem Umland suche: „Die Metropolregion Bremen/Oldenburg im Nordwesten wird an Bedeutung spürbar gewinnen, weil sie die regionale Zusammenarbeit mit dem Gedanken einer Positionierung in einem Europa der Regionen verknüpft.“

Um die regionale Zusammenarbeit voranzubringen, habe die Handelskammer gemeinsam mit weiteren nordwestdeutschen Kammern beim BAW Institut für regionale Wirtschaftsforschung die Konzeptstudie „europaregion-nordwest.de“ in Auftrag gegeben. Präses Dr. Wendisch sagte: „Mit dieser Analyse der regionalwirtschaftlichen Potenziale und daraus abgeleiteten Folgerungen für die Bildung von Arbeitsschwerpunkten, Wachstumspolen und Alleinstellungsmerkmalen ist die Voraussetzung geschaffen, die Metropolregion schnell mit konkreten Inhalten zu füllen.“ Die von der Handelskammer angestoßene „Initiative Maritimer Standort Nordwest“ verfolge das Ziel einer bedarfs- und zeitgerechten Entwicklung der maritimen Infrastrukturen in der Nordwestregion.

Als kontraproduktiv für das Zusammenwachsen der Metropolregion Bremen/Oldenburg bezeichnete der Handelskammer-Präses den Austritt der Gemeinde Stuhr aus dem IMAGE-Moderationsverfahren. Zum Streit um den Ochtum-Park sagte er: „Stuhr muss sich bei der Ausweisung weiterer Einzelhandelsflächen kompromissbereit zeigen. Bremen kann seine Klage nur unter dieser Bedingung zurücknehmen.“

Zur Stärkung des Außenhandelsstandortes habe die Handelskammer ebenfalls eine Reihe von Initiativen ergriffen. So habe sich der von der Kammer initiierte und im September 2005 zum sechsten Mal stattfindende Deutsche Außenwirtschaftstag gegen große nationale Konkurrenz mittlerweile fest etabliert. Auf Betreiben der Handelskammer habe sich die Arbeitsgemeinschaft Norddeutscher Industrie- und Handelskammern (IHK Nord), die mehr als 500.000 norddeutsche Unternehmen vertritt, Ende Oktober mit dem Positionspapier „Europäische Union reformieren“ an politische Entscheidungsträger gewandt. Präses Dr. Wendisch: „Die norddeutschen Kammern fordern eine Neuausrichtung des europäischen Einigungsprozesses. Wachstum und Beschäftigung sowie die Stärkung des Binnenmarktes müssen Vorrang haben. Europa braucht außerdem eine effizient gestaltete Haushaltspolitik.“

Ziel bremischer Wirtschafts- und Finanzpolitik müsse sein, so betonte der Handelskammer-Präses, das konsumtive Ausgabenniveau konsequent am unteren Vergleichsmaßstab auszurichten und mit standortstärkenden Investitionen die Wirtschaftsstruktur und damit zugleich die politische Selbstständigkeit zu stabilisieren.

Quelle und Kontaktadresse:
Handelskammer Bremen Dr. Stefan Offenhäuser, Referent, Public Relations Am Markt 13, 28195 Bremen Telefon: (0421) 36370, Telefax: (0421) 3637299

(sa)

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