Pressemitteilung | Bundesverband Medizintechnologie e.V. (BVMed)

Welt-Thrombose-Tag am 13. Oktober

(Berlin) - Die Lungenembolie ist eine der häufigsten tödlichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, jährlich sterben alleine in Deutschland über 40.000 Menschen an ihren Folgen. Häufigste Ursache ist eine Thrombose. Für diese gibt es heutzutage gute und moderne Präventionsmaßnahmen sowie Therapieoptionen. Die BVMed-Expert:innen im Fachbereich Mechanische Thrombosepropyhlaxe (FBMT) unterstützen daher die aktuelle Kampagne "Pro & Contra moderner Thrombose-Therapien!" des Aktionsbündnisses Thrombose zum Welt-Thrombose-Tag am 13. Oktober. Eine wichtige Entscheidungshilfe wird in Zukunft die S3-Leitlinie "Prophylaxe der venösen Thromboembolie (VTE)" der medizinischen Fachgesellschaften sein. Die Veröffentlichung ist nun für Ende 2024 geplant. Der BVMed-Fachbereich weist auf die Notwendigkeit hin, bei der Aktualisierung Evidenz heranzuziehen. "Die Ergebnisse des Cochrane-Reviews zeigen beispielsweise die Wirksamkeit von medizinischen Thromboseprophylaxestrümpfen (MTPS) bei hospitalisierten Patient:innen zur Verhinderung von tiefen Venenthrombosen (TVT). Das muss in der Leitlinie einbezogen werden", erklärt Juliane Pohl vom BVMed. Weitere Informationen zum Thema können unter www.bvmed.de/thrombose abgerufen werden.

Der Welt-Thromobse-Tag findet dieses Jahr unter der Schirmherrschaft des Bundesministers für Gesundheit Prof. Dr. Karl Lauterbach statt. "Verstärkte Aufklärung über die Entstehung, die Folgen und auch die Möglichkeiten der Prävention und Behandlung [von Thrombose] sind daher sehr wichtig - bisweilen überlebenswichtig", sagt er in seinem Grußwort. Die BVMed-Expert:innen im Fachbereich Thromboseprophylaxe unterstützen dies und ergänzen: "Vorbeugende Maßnahmen tragen zur Verhinderung von Thrombosen bei und helfen, die Lebensqualität der Patient:innen zu erhalten und möglicherweise sogar tödliche Komplikationen zu verhindern". So dokumentieren beispielsweise die Ergebnisse des Cochrane Reviews (2019) eine höhere Inzidenz tiefer Venenthrombosen (TVT) bei hospitalisierten Patient:innen, wenn eine Behandlung ohne medizinische Thromboseprophylaxestrümpfe (MTPS) durchgeführt wird.

Nach Auskunft des deutschen MedTech-Verbandes wurde die Veröffentlichung der aktualisierten S3-Leitlinie "Prophylaxe der venösen Thromboembolie (VTE)" der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) auf Ende 2024 verschoben. Die BVMed-Expert:innen halten das für sinnvoll, sodass Evidenz der mechanischen Thromboseprophylaxe, wie die eben genannte Cochrane Review vom Herbst 2019, herangezogen werden kann. Auch in der im Mai 2021 aktualisierten S2e Leitlinie zur "Akuttherapie des ischämischen Hirninfarktes" sollte (Empfehlungsgrad B) zur Thromboseprophylaxe bei immobilen Patient:innen mit Hirninfarkt die intermittierende pneumatische Kompression angewendet werden.

Krankheitsbild Lungenembolie durch Thrombose

Eine Lungenembolie entsteht durch ein Blutgerinnsel, das sich zumeist in den Beinvenen bildet und von dort in die Lungenarterien eingeschwemmt wird. Hier besteht die Gefahr eines sich anschließenden Gefäßverschlusses. Die klinischen Folgen sind zum Teil lebensbedrohlich und erfordern eine schnelle Intervention.

Präventionsmaßnahmen

Wie viele wissenschaftliche Studien zeigen, bietet eine Kombination aus mechanischen und pharmakologischen Maßnahmen die beste Prävention vor einer venösen Thromboembolie und sollte immer auf einer individuellen Risikoabschätzung basieren.

Neben der medikamentösen Thromboseprophylaxe sind es vor allem die physikalischen Maßnahmen, die bei richtiger Anwendung einfach und nahezu nebenwirkungsfrei dazu beitragen, thromboembolische Komplikationen zu verhindern. Beispielsweise erhöhen medizinische Thromboseprophylaxestrümpfe bei immobilen Patient:innen die venöse Rückstromgeschwindigkeit und sorgen so in Kombination mit Arzneimitteln für einen optimierten Schutz vor einer Thromboembolie.

Eine weitere Möglichkeit, immobile Patient:innen während und nach einer Operation vor thromboembolischen Komplikationen zu schützen, ist die intermittierende pneumatische Kompression. Sie kann entweder ergänzend oder alternativ in all den Fällen eingesetzt werden, in denen eine medikamentöse Prophylaxe ausgeschlossen ist oder aufgrund des Blutungsrisikos nicht oder nur sehr zurückhaltend eingesetzt werden kann. Im Idealfall ergänzen sich physikalische und pharmakologische Maßnahmen zu einem schlüssigen Konzept. Aufgrund aktueller Studienergebnisse findet die intermittierende pneumatische Kompression immer häufiger auch in den Leitlinien der verschiedenen Fachgesellschaften Berücksichtigung.

"Die physikalische Prophylaxe stellt eine der drei wesentlichen Säulen zur Verhinderung venöser Thrombosen und deren Folgen, wie dem postthrombotischen Syndrom oder der Lungenembolie, dar", so der BVMed. "Ausschließlich pharmakologische Maßnahmen reichen nach dem heutigen Stand der Wissenschaft nicht aus. Wenn möglich, sollten physikalische und pharmakologische Maßnahmen sinnvoll miteinander kombiniert werden."

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Medizintechnologie e.V. (BVMed) Manfred Beeres, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Reinhardtstr. 29b, 10117 Berlin Telefon: (030) 246255-0, Fax: (030) 246255-99

(mw)

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