Pressemitteilung | Katholischer Krankenhausverband Deutschlands e.V. (KKVD)

Weltgesundheitstag: Mit Netzwerken und Digitalisierung Ungleichheiten vermindern

(Berlin) - Heute ist Weltgesundheitstag. In diesem Jahr steht die gesundheitliche Chancengleichheit im Mittelpunkt. Der Katholische Krankenhausverband Deutschlands (kkvd) mahnt, dass auch in Deutschland Handlungsbedarf besteht, um gesundheitliche Ungleichheiten zu verringern. Zur Sicherung der Daseinsvorsorge und sozialen Infrastruktur fordert der Verband für ländliche Regionen regionale, intelligente Versorgungsnetzwerke, in denen Kliniken, Arztpraxen und Apotheken unbürokratisch und eng zusammenarbeiten. Zudem fordert er ein langfristiges Investitionsprogramm für die Digitalisierung in den Kliniken.

Bernadette Rümmelin, Geschäftsführerin des kkvd: "Ungleiche Gesundheitschancen können viele Ursachen haben. Dazu gehört neben Einkommen, sozialer Absicherung und Bildungschancen auch der Zugang zu Gesundheitsleistungen. Die Weltgemeinschaft steht vor großen Herausforderungen, global für mehr Chancengleichheit zu sorgen. Aber auch in Deutschland besteht Handlungsbedarf, um gesundheitliche Ungleichheiten zu verringern. Das gilt beispielsweise für die unterschiedliche Versorgungssituation in Ballungsräumen und ländlichen Gebieten.

Während das Versorgungsnetz in der Fläche durch Praxissterben und Klinikschließungen immer mehr ausdünnt, konzentrieren sich die Leistungsanbieter in großen Städten und Ballungsgebieten. Damit sich ältere, multimorbide Menschen aber auch junge Familien in ländlichen Regionen nicht abgehängt fühlen, sind gerade hier regionale, intelligente Versorgungsnetzwerke notwendig. Diese können aus den noch vorhandenen Klinikstandorten heraus entwickelt werden. Dabei kommt es darauf an, dass Kliniken, Arztpraxen, Apotheken und weitere Gesundheitsdienstleister im Dienst der Patientinnen und Patienten unbürokratisch und ohne Sektorenbegrenzungen zusammenarbeiten können. Welche großen Kräfte solche regionalen Kooperationen freisetzen können, hat nicht zuletzt die Corona-Pandemie gezeigt."

Der kkvd setzt sich dafür ein, die starren Sektorengrenzen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung zu überwinden. Auch müssen Akutversorgung, Rehabilitation und Pflege enger verzahnt werden.

Rümmelin weiter: "Ein wichtiger Schlüssel dafür ist mehr Digitalisierung im Gesundheitswesen. Wenn der Hausarzt einen Fall aus seiner Praxis per Videoschalte mit den Fachärzten des Krankenhauses beraten kann, ist viel gewonnen. Das gilt auch, wenn der Arztbrief aus dem Krankenhaus bei der Entlassung der Patientin in der Hausarztpraxis direkt digital abrufbar ist oder der digitale Medikationsplan in der Apotheke eingesehen werden kann.

Damit solche Angebote in die Fläche kommen, ist ein langfristiges Investitionsprogramm für die Digitalisierung und IT-Sicherheit unter anderem in den Kliniken notwendig. Die Mittel des Krankenhauszukunftsgesetzes dienen hier allenfalls als Anschubfinanzierung. Die katholischen Krankenhäuser sind bereit, in regionalen Netzwerken ihren Beitrag zu leisten und wo notwendig auch die ambulante Versorgung langfristig zu sichern und zu stärken. Dafür müssen jedoch regulatorische Hürden abgebaut werden. Wir brauchen pragmatische Lösungen für neue Zulassungswege und eine passende Finanzierungssystematik, damit die Kliniken vom Bettenhaus zum regionalen Gesundheitsdienstleister werden können.

Schnell umsetzbar wäre die Einführung einer Fallpauschale für tagesstationäre Leistungen, bei der der DRG-Tagessatz um die Übernachtungskosten reduziert wird. Mit solchen pragmatischen und innovativen Schritten ist es möglich, gerade in ländlichen Gebieten gleiche Chancen beim Zu-gang und bei der Qualität von Gesundheitsleistungen zu ermöglichen."

Der Weltgesundheitstag findet jedes Jahr am 7. April statt. Er erinnert an den Gründungstag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 1948.

Quelle und Kontaktadresse:
Katholischer Krankenhausverband Deutschlands e.V. (KKVD) Herbert Möller, Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Große Hamburger Str. 5, 10115 Berlin Telefon: (030) 2408368 11, Fax: (030) 2408368 22

(ds)

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