Pressemitteilung | aktion tier - Menschen für Tiere e.V.

Wieder Ölpest in der Nordsee

(Berlin) - Hunderte von Seevögeln wurden in den letzten Tagen mit ölverklebtem Gefieder an den nordfriesischen Stränden entdeckt. Ursache dieser Umwelt- und Tierkatastrophe ist vermutlich eine illegale Tankentleerung eines Schiffes in die Nordsee. Bis jetzt wurde noch kein Ölteppich gesichtet. Fieberhaft arbeitet die Oelvogelhilfe Germany e.V. seit dem 9.2.04, ein Kooperationspartner des Deutschen Tierhilfswerkes e.V., daran, die verölten Tiere tierärztlich zu versorgen, das Gefieder von dem Öl zu befreien und die Tiere möglichst schnell wieder auszuwildern. "Vorwiegend Trauerenten sind von der Ölpest in Mitleidenschaft gezogen", so die Tierärztin Janine Bahr von der Oelvogelhilfe Germany e.V.. Je schneller die Tiere gefunden und versorgt werden, desto höher sind ihre Überlebenschancen.

Das Ausmaß der Ölkatastrophe ist noch nicht abschätzbar, täglich werden neue Tiere gefunden, die einer tierärztlichen Behandlung bedürfen. Vor allem im Winter wird das Öl für die Vögel zur Todesfalle, da das Öl im kalten Wasser wesentlich langsamer abgebaut wird. Als äußerst kontraproduktiv empfindet Christian Erdmann von der Oelvogelhilfe die Verlautbarungen des Umweltministers Klaus Müller, dass den Tieren nicht mehr zu helfen sei, und sie deshalb von Jägern erschossen würden. Das Nationalparkamt schickte Zivildienstleistende los, aufgefundene Vögel zu töten. Die Erfahrungen der Oelvogelhilfe zeigen aber das Gegenteil auf. Auch wenn Vögel erst nach vielen Tagen gefunden werden, sterben nur ganz wenige. Nach dem Auffinden werden den Tieren Elektrolyte und Kohle verabreicht, um das über das Gefiederputzen in den Magen gelangte Öl zu binden. Die Tiere werden in ca. 40 Minuten komplett gewaschen und können nach dem Trocknen wieder ausgesetzt werden. Das Deutsche Tierhilfswerk fordert Umweltminister Klaus Müller auf, sich erst vor Ort zu informieren, bevor unnötig weiter Tiere getötet werden.

Ebenso wird sich das Deutsche Tierhilfswerk e.V. dafür einsetzen, dass mehr Überwachungsflüge über der Deutschen Bucht durchgeführt werden, um Umweltsünder aufzuspüren. "Es kann nicht sein, dass die Nordsee zur kostenlosen Müllkippe für gewissenslose Schifffahrtsgesellschaften verkommt", so die Biologin Ursula Bauer vom Deutschen Tierhilfswerk e.V..

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Tierhilfswerk e.V. Kaiserdamm 7, 14057 Berlin Telefon: 030/3010380, Telefax: 030/30103834

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